Wiener Kunstgriff
14.03. – 20.03.2016

14. März 2016 • Text von

Diese Woche im Gepäck – Reisen in die mythischen Bilderwelten von Hermann Nitsch oder ntnselm Kiefer, neuartige Konstellationen von altem Bildwerken von Özlem Altin und eine Ausstellung, die ihren Fokus auf das Scheitern der Menschlichkeit setzt. Wien, du hast einiges vor mit uns! 

Nachdem Arbeiten des jungen Nitsch wieder einmal im MUMOK zu betrachten, bestaunen oder bekritteln sind, zeigt die Nitsch Foundation seine Schüttbilder und Malereien, die während den Malaktionen der Auferstehungszyklen in späteren Jahren geschaffen wurden. Nitschs Arbeiten, die religiös motiviert sind, verbreiten durch ihre gelbe Farbe eine Fröhlichkeit, etwas Sonniges. Violette Arbeiten begleiten diese Wohlgesinnung, stehen jedoch für die Passion und den Leidensweg. Das Mythische ist Nitschs Markenzeichen und wird auch in dieser Ausstellung spürbar sein.

WANN: Hermann Nitsch. Passion Auferstehung. Die Ausstellung ist von 18. März 2016 bis 28. Mai 2016 zu sehen, Eröffnung ist am 17. März um 19:00.
WO: Nitsch Foundation. Hegelgasse 5, 1010 Wien

Hermann Nitsch, Öl auf Jute, 200 x 150 cm, 2015. Foto: Manfred Thumberger

Hermann Nitsch, Öl auf Jute, 200 x 150 cm, 2015. Foto: Manfred Thumberger

Anselm Kiefers Holzschnitt-Collagen berühren den Betrachter, haben etwas Mysteriöses, etwas Dunkles – aber dennoch eine magische Anziehungskraft. Seine Werke befragen die Existenz des Menschen, behandeln Kulturgeschichte, historische Geschichte als auch Mythologien. Anlässlich des 70. Geburtstages des deutschen Künstlers widmet die Albertina Kiefer eine Retroperspektive, in der 30 seiner Werke zu sehen sind. Die meterhohen Holzschnitte behandeln Kriegsarchitekturen und behandeln NS-Gedankengut.

WANN: Die Ausstellung ist von 18. März 2016 bis 19. Juni 2016 zu sehen, Eröffnung ist am 17. März um 18:30.
WO: Albertina Museum, Albertinaplatz 1, 1010 Wien

Madame de Staël: de l'Allemagne, 1982–2013 Privatsammlung; © Anselm Kiefer und Charles Duprat

Madame de Staël: de l’Allemagne, 1982–2013
Privatsammlung; © Anselm Kiefer und Charles Duprat

Collagen, Malereien und Installationen – allesamt geformt und gefertigt aus gefundenem Bildmaterial. Allerdings werden sie aus ihrem ursprünglichen Kontext herausgerissen und nun neu inszeniert dargestellt. Die Künstlerin Özlem Altin lässt in ihrer ersten österreichischen Einzelausstellung Werke von KünstlerInnen der Galerie Raum mit Licht  mit ihren eigenen Ideen in Dialog treten. Fokus liegt auf Körper, Gesten und dem Moment der Berührung.

WANN: Die Ausstellung ist vom 18. März 2016 bis 13. Mai 2016 zu sehen, Eröffnung ist am Donnerstag 17. März 2016, 19.00 Uhr.
WO: Galerie Raum mit Licht, Westbahnstraße 32 1070 Wien.

Özlem Altin, Untitled (hole or screen), 2014, Courtesy of the Artist

Özlem Altin, Untitled (hole or screen), 2014, Courtesy of the Artist

Menschliches Scheitern, ein Anklagen des anthropozentrischen Weltbildes – wie kann so etwas in künstlerischen Werken dargestellt werden? Die Ausstellung „Über die Unmöglichkeit des Seins“ zeigt unterschiedlichste Ansätze von 12 KünstlerInnen auf die Frage hin, wie das menschliche Wesen der Tatsache ins Auge blicken muss, nicht unfehlbar zu sein. So entstehen Werke über die Unmöglichkeit eine Wolke einzufangen oder Installationen zur Flüchtlingskrise. Doch ein Nicht-Alles-Schaffen-Können, ist es nicht das, was Mensch ausmacht?

WANN: 17. März bis 30. April 2016, Mittwoch, 16. März 2016 um 19:00
WO: Kunsthalle Exnergasse, Währinger Straße 59, 1090 Wien

Janina Lange, Shooting Clouds, 2014 HD video (colour), 5:12 min (loop), video still, © Janina Lange

Janina Lange, Shooting Clouds, 2014 HD video (colour), 5:12 min (loop), video still, © Janina Lange

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