Kunst zum Streamen
Unsere Empfehlungen für den Juni

1. Juni 2021 • Text von

Wir kennen es doch alle: Man klickt sich ewig durch Netflix, Prime und Co. und weiß am Ende doch nicht so richtig, was man nach Feierabend gucken soll – die Auswahl ist überfordernd. Deswegen gibt es von uns ein paar Kunstfilme und -dokumentationen, die es sich zu streamen lohnt. Der nächste Abend auf der Couch ist also gesichert!

Collage mit einem Fernseher in dem groß ART steht und links kommt aus dem Bildrand eine Hand, die eine Fernbedienung in Richtung Fernseher hält
Collage: gallerytalk.net.

Man klickt sich stundenlang durch das breite Angebot der Streamingdienste und weiß am Ende doch nicht, was man gucken soll. Wir leisten Abhilfe und teilen in der Serie “Kunst zum Streamen” Filme, Clips und Dokumentationen von und über Kunstschaffende, die es sich anzuschauen lohnt.

Mode-Liebhaber*innen aufgepasst: Anne Imhof hat die Fashionshow der Frühling/Sommer-Kollektion 2021 von Burberry inszeniert, die als Livestream übertragen wurde. Präsentiert wurden die ausgefallenen Kleidungsstücke in einem märchenhaften, vernebelten Wald. Das Ganze wirkte teilweise ziemlich kühl und distanziert, aber gleichzeitig auch irgendwie magisch. Der düstere, rockige Soundtrack stammt von der Künstlerin Eliza Douglas, den Anne Imhof ebenfalls in einem Video visuell begleitet hat.
Die ganze Fashion Show von Burberry findet ihr hier.

Der satirische Horror-Thriller “Die Kunst des toten Mannes” (2019) hat die Kunstszene in Los Angeles zum Filmschauplatz. Rene Russo spielt die eiskalte, erfolgreiche Galeristin Rhodora und Jake Gyllenhaal den versnobten Kunstkritiker Morf. Die Agentin Josephine, gespielt von Zawe Ahston, entdeckt nach dem Tod eines älteren Mieters in ihrem Haus eine Vielzahl von Gemälden und ignoriert die Anweisung des unbekannten Künstlers, die Werke zu zerstören. Stattdessen bringt sie sie in Umlauf und mischt damit den Kunstmarkt ordentlich auf. Es wird gruselig. Ihr findet den Film auf Netflix.

Der Film “Das Salz der Erde” (2014) ist eine dokumentarische Hommage an den brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado und seine Arbeit, die seit etwa 40 Jahren die Spuren der Menschen auf den Kontinenten in ausdrucksstarken Schwarzweißfotos festhält. Die Dokumentation beleuchtet das Leben und die Arbeit des sozialdokumentarischen Künstlers aus zwei Perspektiven – der seines Sohnes Juliano Ribeiro Salgado, der seinen Vater auf vielen Reisen begleitete und der von Wim Wenders, der selbst als Fotograf tätig ist. Wer das Werk Salgados noch nicht kennt, bekommt hier einen guten Einblick, aber auch sonst ist der Film sehenswert. Die Dokumentation kann derzeit über TV Now gestreamt werden.

Die Dokumentation “The Price of Everything” (2019) von Nathaniel Kahn versucht, den komplexen und undurchsichtigen Kunstmarkt aufzuschlüsseln und verständlicher zu machen. Wie kommen die teilweise horrenden Summen für ein Kunstwerk zustande? Was macht dieser konsumgetriebene Ansatz mit den Künstler*innen und ihrer Arbeit? In Gesprächen mit Sammler*innen, Auktionshäusern, Händler*innen und Künstler*innen wird diesen Fragen auf den Grund gegangen. Künstlerische Positionen von George Condo, Jeff Koons und Njideka Akunyili werden unter anderem in den Blick genommen. Den Film gibt es bei Prime Video zum Leihen oder Kaufen.

Die Tragikkomödie “The Future” (2011) erzählt die Geschichte eines Paares in seinen Dreißigern, das den Plan schmiedet, eine kranke Katze bei sich aufzunehmen, um ihrem doch eher langweiligen Alltag wieder mehr Sinnhaftigkeit zu verleihen. Doch dieser Plan stürzt sie Stück für Stück in eine Beziehungskrise. Eher wenige Dialoge zwischen den Protagonisten, dafür eine sprechende Katze und die volle Portion artsy. Die US-amerikanische Künstlerin und Schriftstellerin Miranda July hat das Drehbuch geschrieben, Regie geführt und gleichzeitig auch die Hauptrolle neben Hamish Linklater übernommen. Den Film findet ihr zum Ausleihen oder Kaufen auf Prime Video.