Kunst-Wochenende in Luxemburg 9 Tipps für Museen, Galerien & mehr
23. Juni 2022 • Text von Anna Meinecke
Winzig klein, ziemlich wohlhabend und von Deutschland aus fix mit dem Zug zu erreichen – Luxemburg drängt sich geradezu auf für einen Wochenendtrip. Neben Kochkäse und Bier gibt es auch zeitgenössische Kunst. Euch geht’s wie uns und ihr wolltet eigentlich schon immer mal nach Luxemburg? Dann haben wir jetzt neun gute Gründe, die Reise endlich anzutreten.

Mudam
Kein Geheimtipp, dadurch aber nicht weniger sehenswert ist das Mudam Luxembourg. Vom Gebäude mit dem markanten Glasdach aus lässt es sich hervorragend auf die Luxemburger Altstadt hinabblicken. Drinnen warten gleich mehrere Ausstellungen. Aktuell sind mit “a cloud and flowers” etwa Arbeiten von Isamu Noguchi und Danh Vo zu sehen. Abgestimmt auf die Architektur des Henry J. and Erna D. Leir Pavilions einen konzeptuellen Garten geschaffen. Eine Auswahl von Isamu Noguchis Akari-Lampen ergänzt eine Installation aus Steinen und Pflanzen.
WANN: Die Ausstellung “a cloud and flowers” ist bis zum 4. September zu sehen.
WO: Mudam Luxembourg, 3 Park Drai Eechelen, 1499 Luxemburg.

Skulpturenparcours Esch
Die Stadt Esch-sur-Alzette ist in diesem Jahr europäische Kulturhauptstadt und das spielt auch Fans zeitgenössischer Kunst in die Karten. Durch die zweitgrößte Stadt des Landes zieht sich aktuell der Skulpturenparcours “Nothing is Permanent” mit Arbeiten von Katinka Bock, Vera Kox, Stefan Rinck, Erwin Wurm und vielen mehr – ein hervorragender Anlass für einen ausgiebigen Spaziergang entlang der örtlichen Sehenswürdigkeiten, Musée de la Résistance, Ariston, Konschthal, Bridderhaus, Uelzechtsstrooss, Parc Laval oder Schlassgoart.
WANN: Der Skulpturenparcours “Nothing is Permanent” ist bis zum 11. September zu begehen.
WO: Esch-sur-Alzette, Luxemburg. Startpunkt für den Parcours ist der Place de l’Hôtel de Ville.

Zidoun-Bossuyt Gallery
Was passiert, wenn man ein Bild auf den Kopf stellt? Diese Frage ist Ausgangspunkt der Ausstellung “Make Me Come Out Myself” des amerikanischen Künstlers Noel W. Anderson in der Zidoun-Bossuyt Gallery. Das Basketball-Spielfeld wird zum Ort körperlicher Transgression. Ausgehend von seinem Interesse an Popkultur und afro-amerikanischen spirituellen Praktiken unterstreicht Anderson den Status des übernatürlichen Schwarzer Männerkörper in der NBA.
WANN: Die Ausstellung “Make Me Come Out Myself” von Noel W. Anderson läuft bis Samstag, den 23. Juli.
WO: Zidoun-Bossuyt Gallery, 6 Rue St Ulric, 2651 Luxemburg.

Clervaux – Cité de l’image
Im öffentlichen Raum unter freiem Himmel inszeniert Clervaux – Cité de l’image zeitgenössische Fotografie. Beim Rundgang durch die Gemeinde lassen sich unterschiedliche Positionen entdecken. So widmet sich Yohanne Lamoulère etwa der urbanen Peripherie im Wandel, von Jean-Christian Bourcart sind tierähnliche Wesen, generiert mittels künstlicher Intelligenz zu sehen und Brooke DiDonato reichert slicke 50er-Jahre-Ästhetik mit skurriler Unheimlichkeit an.
WANN: Die fünf aktuellen Ausstellungen haben unterschiedliche Laufzeiten. Eine Übersicht gibt es hier.
WO: Clervaux, Luxemburg. Ein guter Startpunkt für die Erkundungstour ist die Tourist*innen-Information, 1 Grand-Rue, 9710 Clervaux, Luxemburg.

Casino Luxembourg
Im Casino Luxembourg in der Hauptstadt des Landes liegt der Fokus auf jungen zeitgenössischen Positionen. Gegenwärtig haben Fabien Giraud und Raphaël Siboni die Räume in Beschlag genommen. Die Ausstellung “The Everted Capital (Katabasis)” ist der dritte Teil ihres Projekts “The Unmanned”, eine Präsentation aller zugehörigen Filme und Objekte, die gleichzeitig Ort von Dreharbeiten ist – konkrete Fiktion. Außerdem ist die Ausstellung “Repräsentantinnen (in-residence)” von Louisa Clement zu sehen.
WANN: Die Ausstellung “The Everted Capital (Katabasis)” von Fabien Giraud und Raphaël Siboni läuft bis zum 4. September, “Repräsentantinnen (in-residence)” von Louisa Clement bis zum 28. November.
WO: Casino Luxembourg – Forum d’art contemporain, 41 Rue Notre Dame, 2240 Luxemburg.

Konschthal Esch
In einem ehemaligen Möbelhaus residiert die Konschthal Esch. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, internationalen Größen und der luxemburger Kunstszene gleichermaßen eine Bühne zu bieten. An die industrielle Vergangenheit der Stadt Esch als Zentrum der Eisen-Industrie in Europa knüpft aktuell die Ausstellung “metalworks – designing & making” an. Die Schau verbindet traditionelles Know-how mit experimentellen Produktionsformen vereint in den Arbeiten von Konstantin Grcic, Sigve Knutson, Max Lamb und mehr. Außerdem ist die monumentale Installation “Distance” von Jeppe Hein aus modular zusammengesetzten Stahlschienen gleich über mehrere Stockwerke des Hauses zu sehen.
WANN: Die Ausstellungen “metalworks – designing & making” sowie “Distance” von Jeppe Hein laufen bis zum 4. September.
WO: Konschthal Esch, 29-33 Bd Prince Henri, 4280 Esch-sur-Alzette, Luxemburg.

Möllerei
Die Beziehung von Mensch und Ökosystemen ist komplex und genau diese Komplexität liegt der Ausstellung “Earthbound – Im Dialog mit der Natur” in der Möllerei in Esch zugrunde. Refik Anadol, Melanie Bonajo, Tega Brain, Marc Lee und weitere Künstler*innen widmen sich dem Nachdenken über ein nachhaltiges Miteinander. Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit dem HEK (Haus der Elektronischen Künste) in Basel entstanden und wurde von Sabine Himmelsbach und Boris Magrini kuratiert.
WANN: Die Ausstellung “Earthbound – Im Dialog mit der Natur” läuft bis zum 14. August.
WO: Möllerei, Museum in Esch an der Alzette, Luxemburg.

Nosbaum Reding
Im historischen Stadtzentrum von Luxemburg findet sich die Galerie Nosbaum Reding. Schon bald sind dort zwei neue Ausstellungen zu sehen. Joachim Bandaus “Transparente Verdichtungen” sind das Resultat eines Prozesses sich überlagernder Schichtungen, “Blow-up History (Satellite)” des Kollektivs Wennig & Daubach verzerrt Geschichte und stellt die Autorität historischer Bauten infrage.
WANN: Die Ausstellungen “Transparente Verdichtung” von Joachim Bandau und “Blow-up History (Satellite)” von Wennig & Daubach eröffnen am Donnerstag, den 30. Juni. “Transparente Verdichtung” läuft bis zum 17. September, “Blow-up History (Satellite)” bis zum 23. Juli.
WO: Nosbaum Reding, 4 Rue Wiltheim, 2733 Luxemburg.
Lieber nach Südfrankreich als nach Luxemburg? Auch für diese Reise haben wir exzellente Kunst-Tipps parat. Falls ihr gen Venedig aufbrechen solltet, empfehlen wir diese 10 Länder-Pavillions der Biennale.