Ist da jemand? #13
Tilman Hornig

11. Februar 2021 • Text von

Es braucht nur ein Stück Glas im richtigen Format und prompt denken wir an ein Smartphone. Das demonstriert die Skulptur “GlassPhone” von Tilman Hornig. Mit gallerytalk.net spricht er über Pandemie-Frust und Vorfreude auf den Sommer.

Links und rechts ein nahezu identisches Bild: Eine Hand hält eine Glasscheibe in Smartphone-Form vor einem Flugzeugfenster. Die Lichtverhältnisse sind unterschiedlich.
Tilman Hornig: GlassPhone Nr. 8. Courtesy of the artist and Galerie Gebr. Lehmann. // Tilman Hornig: GlassPhone Nr. 17. Courtesy of the artist and Galerie Gebr. Lehmann.

gallerytalk.net: Bist du gerade allein?
Tilman Hornig: Nein.

Bist du gerade kreativ?
Ja.

Deine Serie „GlassPhone“ vereint zwei Elemente, über die ich während der vergangenen Monate öfter nachgedacht habe: Im Flieger sitzen wir alle nicht mehr, ins Smartphone starren wir umso öfter. Schaust du seit der Pandemie anders auf diese Arbeiten?
Jein. Die Skulptur “GlassPhone” ist von 2014, die dazugehörige Fotoserie entsteht seither regelmäßig unregelmäßig. Die Arbeiten der Ausstellung “Stille Nacht” sind Variationen eines unveröffentlichten Bildes von 2018. Sie alle sind quasi Mood Remixe. Mein Blick auf meine Werke hat sich durch die Pandemie nicht verändert. Vielmehr bin ich genervt, dass nur sehr wenige Leute die Ausstellung live sehen konnten.

Mehrere Arbeiten aus der Reihe "GlassPhone" hängen in der Leipziger Galerie Gebr. Lehmann.
Ausstellungsansicht Tilman Hornig “Stille Nacht”, Galerie Gebr. Lehmann. Courtesy of the artist and Galerie Gebr. Lehmann.

Was macht dich im Moment glücklich?
Musik, Memes, die mintgrüne Sonderedition des Herrnhuter Sternes und meine Familie

Worauf freust du dich?
Auf den Sommer und neue Kunstprojekte IRL.

Die Bildserie “GlassPhone” wir das nächste Mal Anfang Mai im Rahmen der Spark Art Fair Vienna zu sehen sein. Mehr von Tilman Hornig gibt es auf seiner Website.

Wir gehen nicht raus, bleiben ganz bei uns – so sehr, dass wir uns manchmal eine Runde zu viel um uns selbst drehen. Deswegen horchen wir nach, was draußen so los ist. In unserer Interview-Serie „Ist da jemand?“ sprechen wir mit Künstler*innen, deren Arbeit die Gegenwart auf berührende Weise kommentieren.

Ist da jemand? #1 – Milen Till
Ist da jemand? #2 – Esther Zahel und Peter Feermann
Ist da jemand? #3 – Maximilian Arnold
Ist da jemand? #4 – Jess Goehring
Ist da jemand? #5 – Nicholas Warburg
Ist da jemand? #6 – Rose Eken
Ist da jemand? #7 – Berkay Tuncay
Ist da jemand? #8 – Lucy Bryant
Ist da jemand? #9 – Ye Funa
Ist da jemand? #10 – Oliver-Selim Boualam
Ist da jemand? #11 – Lina Scheynius
Ist da jemand? #12 – Bob Bicknell-Knight