Internet Explorer: Kunst online #9
Ton und Technik

16. November 2021 • Text von

Die Empfehlungen dieser Woche kommen mit einem Fokus auf den Sound: Eine Essay-Reihe zur Beziehung von Zeit und Zuhören, eine audiovisuelle Wucht der Künstlerin Leyla Yenirce und ein virtueller Pavillon an der Schnittstelle von Skulptur und Sound. Die AWARE-Plattform liefert mit einschlägigen Podcasts ihren Beitrag. Augen und Ohren auf – go!

Das Bild zeigt ein Kunstwerk des Künstler John Whitney
John Whitney: Homage to Rameau, 1967. Courtesy of John Whitney, Whitney Editions™, Los Angeles CA

What does Eternity sound like? Die Serie “Time and Listening” auf dem Blog der Berliner Festspiele widmet sich in drei Essays der Beziehung von Zeit und Zuhören. Im Fokus steht jeweils ein Sound-Werk, welches auf dem diesjährigen MAERZ-Festival präsentiert wurde. Von diesen Kunstwerken werden Brücken zur Musikgeschichte, Wahrnehmungs- und politischen Theorie geschlagen. Tiefgründig und erhellend, die Artikel lassen sich als PDF ausdrucken. Anmerkungen gestattet!

Das Bild zeigt ein Filmstill der Arbeit "Being Strong Is Hard" der Künstlerin Leyla Yenirce.
Leyla Yenirce, “Being Strong Is Hard”, 2021, film still. Courtesy of the artist and Kunstverein in Hamburg, Hamburg.

Wo trägt uns das Digitale hin? Leyla Yenirces “Being Strong Is Hard” thematisiert Formen des militärischen, kulturellen und medialen Widerstandes. Was als idyllische Landschaftsaufnahme mit musikalischer Untermalung beginnt, entwickelt sich über eine sonderbare Pixelanimation zu einem Bildersturm aus Portraits und Gruppenbildern weiblicher Aktivistinnen, Kämpferinnen und Journalistinnen. Der Sound wird zum harten Techno mit eingängigem Beat und potenziert die schnelle Bilderfolge. Über die Programmreihe kunstverin.digital des Kunstverein in Hamburg ist die Arbeit online frei zugänglich.

Matthew Gantt, Assemblage, 2021. Courtesy of Matthew Gantt.

Sound, Part II.: Die digitale Ausstellung “Sound Becomes Site: Symphony for the Metaverse” der synthesis gallery versammelt Künstler*innen, Musiker*innen, Architekt*innen und Kollektive zu einem virtuellen Raum-Ton-Erlebnis. Ein horizontaler Pavillon im virtuellen Mozilla Hubs beherbergt skulpturale und audio-Kunstwerke. Losgelöst von realer Zeit und Raum wird der Ton dabei ein konstitutives Element, welches den virtuellen Raum erfahrbar macht. Zeitgleich eine Übertreibung und eine Kritik der Realität, zielt das Projekt auf eine Humanisierung des Virtuellen. Der virtuelle Pavillon eröffnet am Donnerstag, den 18. November, und ist bis zum 1. März 2022 zugänglich. In diesem Zeitraum wird das Programm durch Performances, Workshops und Talks ergänzt. 

Das Bild zeigt einen Screenshot der Webseite der Organisation AWARE:Archives of Women Artists, Research and Exhibitions.
AWARE:Archives of Women Artists, Research and Exhibitions, Webseite. Courtesy of AWARE:Archives of Women Artists, Research and Exhibitions, Paris.

Kann ein Name – eine Abkürzung – besser zur Intention eines Projektes passen? Die non-profit Organisation AWARE: Archives of Women Artists, Research and Exhibitions, zeigt, was zu lange verborgen war: Frauen in der Kunstgeschichte. Gegründet 2014 zielt AWARE auf eine Neuschreibung der Kunstgeschichte “on equal footing”. In Forschungs- und Ausstellungsprojekten, und einem zukünftigen Dokumentationszentrum widmet sich die Organisation diesem Anliegen. Auf ihrer Webseite präsentiert die Organisation ihre Ergebnisse und informiert über laufende Projekte. Biografien, Interviews, Artikel, Podcasts – Stöbern mit maximalem Outcome!