Hamburger Kunstgriff
30.07. - 12.08.20

30. Juli 2020 • Text von

Die Impossible Library transformiert Literatur in Farben und in ein Wandbild. Die Galerie Oel-Früh ruft auf zu Nähe statt Distanz. Bei Evelyn Drewes wird Zeitgeschichte in den Blick genommen und im MKG treffen Mensch und Natur, Druck und Fotografie aufeinander. 

The Silver Metal Lover, 11,8×18 cm, 240 pages, acrylic paint on paper. Perfect bound, blind embossing on cover, edition of 1 signed copy. backbonebooks 2018 © Claudia de la Torre.

Claudia de la Torre: The Silver Metal Lover, 11,8 ×18 cm, backbonebooks 2018 © Claudia de la Torre.

Wusstet ihr, dass Geschichten Farben haben? Mit ihrer Methodik der “Color Typologies” verknüpft die international erfolgreiche Künstlerin und Verlegerin Claudia de la Torre die literarischen Inhalte der Impossible Library individuell mit ausgewählten Farben. Nicht nur verlassen die Erzählungen auf diese Weise ihr papierenen Zuhause und erhalten eine neue Form der visuellen Existenz. Zugleich entsteht aus der Symbiose von Kunst und Literatur ein Mural. 

WANN: Besucht die Impossible Library gleich heute, am Donnerstag, den 30. Juli von 16 bis 20 Uhr.
WO: Impossible Library, Waterloostr. 43, 22769 Hamburg.

Winnie Seifert: Meadows, 2018, Öl auf Leinwand. 170 x 230 cm.

Winnie Seifert: Meadows, 2018, Öl auf Leinwand. 170 x 230 cm.

“Closer” heißt die Ausstellung, die diese Woche in der Galerie Oel-Früh eröffnet. Sie ist konzipiert als eine provokante Aufforderung zur Nähe als bewusstem Kontrapunkt zum neuen Lebensgefühl des Abstandhaltens und der Distanz. So nah wie möglich herantreten sollen die Besucher*innen dabei aber vor allem an die unterschiedlichen Ausstellungsstücke, denn das bleibt ja zum Glück erlaubt. Aus nächster Nähe zu erfahren gilt es großformatige, farbintensive und abstrakte Arbeiten der Künstlerin Winnie Seifert sowie Plastiken und Frottagen von Hannes Uhlenhaut, der sich von ebenso zahlreichen Inspirationsquellen leiten lässt wie er Materialien und Formensprachen verwendet.

WANN: Die Eröffnungsveranstaltung und das gleichzeitige Sommerfest finden am morgigen Freitag, den 31. Juli ab 18 Uhr statt. Wichtig: Es dürfen nur 50 Personen gleichzeitig vor Ort sein. First come, first serve, also nichts wie hin da.
WO: Galerie Oel-Früh, Marckmannstraße 32, 20539 Hamburg.

Penny Monogiou: „Schwarz, Rot, Gold“, Plexiglas, Gummibärchen, 160 x 106 x 15 cm, 2020 © Evelyn Drewes Galerie.

Penny Monogiou: Schwarz, Rot, Gold, Plexiglas, Gummibärchen, 160 x 106 x 15 cm, 2020 © Evelyn Drewes Galerie.

Mal sind es konkrete Ereignisse und drastische Einschnitte, mal schleichende Prozesse. Die Einwirkungen zeitgeschichtlicher Geschehnisse auf die Gesellschaft sind unterschiedlich stark wahrnehmbar, aber omnipräsent und beständig vorhanden. Damit beschäftigen sich die sechs Künstler*innen der Gruppenausstellung “Umformung” in der Galerie Evelyn Drewes auf unterschiedliche Weise. Sie beziehen sich auf aktuelle Debatten und Themen wie Flüchtlings- oder Coronakrise und nehmen insbesondere das Prozesshafte, Dynamische der Zeitgeschichte in den Blick.

WANN: Zum Flying Opening lädt Evelyn Drewes ebenfalls am Freitag, den 31. Juli von 15 bis 20 Uhr.
WO: Evelyn Drewes Galerie, Brandshofer Deich 52, 20539 Hamburg.

Susanne Kriemann: Pechblende (Volume), Gerstengras, 2017, Heliogravüre, 70 x 90 cm, Gerstengras-Pigment mit 0,6 g Ruß, © Susanne Kriemann, Foto: Tor Jonsson.

Susanne Kriemann: Pechblende (Volume), Gerstengras, 2017, Heliogravüre, 70 x 90 cm, Gerstengras-Pigment mit 0,6 g Ruß, © Susanne Kriemann, Foto: Tor Jonsson.

Susanne Kriemann macht im Museum für Kunst und Gewerbe auf besondere Art die unverkennbaren Spuren sichtbar, die der Mensch in der Natur hinterlässt. Während sie in einer der gezeigten Werkserie radioaktiv kontaminierte Pflanzenbestandteile verwendet, wird in der anderen Reihe, die die Künstlerin eigens für die Ausstellung geschaffen hat, Plastikmüll aus Asien verarbeitet. Ihren besonderen Stil erhalten die Werke dadurch, dass Kriemann nicht nur fotografisch arbeitet, sondern zugleich historische Druckverfahren anwendet. Der historische Bezug der Ausstellung setzt sich außerdem darin fort, dass die Künstlerin ihre eigenen Arbeiten mit thematisch verwandten Fotografien und Drucken der Sammlung des Museums aus dem letzten und vorletzten Jahrhundert zusammenbringt.

WANN: Die Ausstellung “Fotografie neu ordnen: Gestrüpp” ist ab Dienstag, den 07. August zu sehen.
WO: Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, ‪Steintorplatz 1, 20099 Hamburg. ‬

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