Die besten Events zur Berlin Art Week
Das solltet ihr diese Woche nicht verpasssen

13. September 2021 • Text von

Eine Woche nur Termine – und zwar im allerbesten Sinne. Die Berlin Art Week 2021 steht an. Im Rahmen der Veranstaltung und drum herum finden so viele Events statt, dass man schon mal den Überblick verlieren kann. Wir haben Highlights für euch ausgewählt. Auf gen Spoiler Aktionsraum, Coven Berlin, HAU – Hebbel am Ufer, KW Institute for Contemporary Art, “Disappearing Berlin”, BAW Garten, CCCCCOMA, zu Galerientouren und in die U8.

Außenansicht des Raums Spoiler.
Spoiler Aktionsraum, 2020. Photo: Spoiler.

“Future Past Perfect” im Spoiler Aktionsraum

Der Berliner Senat zeichnet in diesem Jahr zum zehnten Mal Berliner Projekträume und –initiativen aus. Wir freuen uns besonders darüber, dass der Spoiler Aktionsraum mit dabei ist, denn dort wird verlässlich exzellentes Gezeigt. Immer nur für kurze Zeit, drum gilt es, nicht lang zu zögern und die Reise nach Moabit auf sich zu nehmen. Es eröffnet die Ausstellung “Future Past Perfect”. 10+x Künstler*innen, darunter Emma Adler und Lena Marie Emrich, wollen mit ortsspezifischen Interventionen, skulpturalen Fragmenten und Performances die Grenzen des Ausstellungsraums sprengen.

WANN: Die Ausstellung “Future Past Perfect” eröffnet am Donnerstag, den 16. September, von 19 bis 22 Uhr. Sie läuft bis Sonntag, den 19. September.
WO: Spoiler Aktionsraum, Quitzowstraße 108a, 10551 Berlin.

Aus verschiedenen Elementen zusammengesetzte Grafik. Zu erkennen sind Emaille-Gefäße, ein Feuer, eine Pflanzenzeichnung, ein Holzlöffel, der Mond und mehr.
Coven Berlin, Daniela Bershan and Sabrina Seifried, Reproductive Cycle collage. © Daniela Bershan and Sabrina Seifried.

“Somabog” von Coven Berlin

Ebenfalls im Rahmen von “X-Raum – Auszeichnung künstlerischer Projekträume und -initiativen” gewürdigt wird das queere Kunstkollektiv Coven Berlin. Im Rahmen der Art Week haben die Mitglieder mit “Somabog” ein Programm aus Performances und Workshops zusammengestellt, dass Entschleunigung bringen soll. Hier kann intensiv zugehört werden, die Veranstaltungen dauern ihre Zeit, es gibt Betten im Raum – perfekte Rahmenbedingungen für “somatische Ausgrabungen, die Dekolonisation der Abstammungslinien körperlicher Praktiken und das Eintauchen in den tiefen Rhythmus der reproduzierenden Arbeit”.

WANN: Das Performance- und Workshop-Format “Somabog” findet von Donnerstag, den 16. September, bis Sontag, den 19. September statt. Die Audioinstallation “Ocean” bleibt zugänglich bis Sonntag, den 26. September. Das gesamte Programm gibt es hier.
WO: Coven Berlin c/o Kunstpunkt Berlin, Schlegelstraße 6, 10115 Berlin.

HAU Hebel am Ufer, caner teker, karadeniz, caner teker with Billy Morgan and Ewa Dziarnowska. Photo: Spyros Rennt © caner teker.

Caner Teker im HAU1

Was wisst ihr über Hochzeitspraktiken in der Türkei? Wenig? Macht nichts! Mit der Tanz-Performance “karadeniz” widmet sich Caner Teker im HAU1 den Ritualen. Anhand der Figur Köçek, einer androgynen Bauchtänzerin, berüchtigt für ihre Sexarbeit, werden Bezüge zu traditionellen Tänzen wie dem Halay oder dem Zeybek aus einer diasporischen Perspektive verwoben.

WANN: Die Performance “karadeniz” findet am Freitag, den 17. September, am Samstag, den 18. September, sowie am Sonntag, den 19. September statt.
WO: HAU1, Stresemannstraße 29, 10963 Berlin.

Fassade des KW Institute for Contemporary Art.
Philippe Van Snick, Dag/Nacht, 1984–fortlaufend , Installationsansicht Eingangstor KW Institute for Contemporary Art, Foto: Frank Sperling, Courtesy Tatjana Pieters.

30 Jahre KW Institute for Contemporary Art

Es gibt was zu feiern und zwar 30 Jahre KW Institute for Contemporary Art. Zum Jubiläumswochenende wartet die Institution mit einem besonderen Programm auf: DJ-Sets, Performances, Führungen durch die Ausstellungen, ein Konzert von Peaches & Clusterfuck. Das Konzept “37 Räume” aus dem Jahr 1992, als Prototyp für die Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst gelesen, wird aufgegriffen. “37 Räume Revisited” führt Besucher*innen entlang des Scheunenviertels bis in die Auguststraße 69. Eine Map mit allen teilnehmenden Orten findet ihr hier.

WANN: Das Programm zum Jubiläumswochenende am Samstag, den 18. September, und am Sonntag, den 19. September, findet ihr hier. Die Aktuellen Ausstellungen sind an den Tagen von 11 bis 21 Uhr beziehungsweise von 11 bis 19 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.
WO: KW Institute for Contemporary Art, Auguststraße 69, 10117 Berlin.

Ein Foto vom Bierpinsel.
Bierpinsel. Photo: Schinkel Pavillon.

“Disappearing Berlin” im Bierpinsel

Elf Jahre stand der Bierpinsel in Steglitz leer, nun könnt ihr wieder rein und zwar dank “Disappearing Berlin”, dem Performance- und Musikprogramm des Schinkel Pavillons. Performances, Konzerten, Live-Radio sowie Video- und Soundinstallationen sollen die Geschichte und die einzigartige Architektur vor Ort erneut erfahrbar machen. Konzipiert wurde das Gebäude als Bier-Bar, Restaurant und Nachtclub, zwischengenutzt mit privaten Büroräumen, jetzt also erobert die Kunst den Raum zurück.

WANN: Das Performance-Programm “Disappearing Berlin” findet am Samstag, den 18. September, sowie am Sonntag, den 19. September statt. Hier könnt ihr euch einen Slot buchen.
WO: Bierpinsel, Schloßstraße 17, 12163 Berlin.

Bunte Installation von Sol Calero in Betonhalle mit hohe Decke und großen Fenstern.
Sol Calero, Isla, 2019. Installation view, Extra City, Antwerp. Courtesy of the artist. Photo by We Document Art.

BAW Garten

Mit dem BAW Garten, gestaltet von Sol Calero, hat die Berlin Art Week in diesem Jahr ganz bewusst einen Ort für Austausch geschaffen. Auf dem Gelände des KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst ist Raum zum Verweilen. Morgens, mittags, abends, Programm ist immer. Körperliche Aktivierung mit Stadtbewegung e.V. in der Früh, Pausenbrot mit Koch und Künstler Caique Tizzi zwischendurch, nach Feierabend Talks, Performances oder DJ Sets. Da ist für jede*n was dabei.

WANN: Das Programm geht von Mittwoch, den 15. September, bis Sonntag, den 19. September.
WO: BAW Garten auf dem Gelände des KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst, Am Sudhaus 3, 12053 Berlin.

Sophia Süßmilch und Valentin Wagner aka Spatzi Spezial komplett eingewickelt in Klebeband, kauernd, nur die Gesichter sind frei.
Spatzi Spezial (Sophia Süßmilch & Valentin Wagner) „Liebe, dieses klebrige Wort“, 2021. Courtesy of the artists.

CCCCCOMA Couples #1: Spatzi Spezial

Mit der Kunst wie mit der Romantik ist das so eine Sache. Spannend, wenn beides zusammenkommt. Das Kurator*innen- und Künstler*innen Kollektiv CCCCCOMA hat mit “Couples” eine neue Ausstellungsreihe ins Leben gerufen, bei der jeweils ein kollaboratives Kunstwerk zweier Künstler*innen präsentiert wird. Den Anfang machen Sophia Süßmilch und Valentin Wagner aka Spatzi Spezial. Die beiden laden ein in ihr mobiles Liebesnest, den umgebauten Sprinter Rudi. Besucher*innen werden Teil einer installativen Performance. Es wird intim – schaut, ob ihr euch schämt!

WANN: Die Performance findet am Donnerstag, den 16. September, Freitag, den 17. September, und Samstag, den 18. September jeweils um 19 Uhr statt.
WO: Der Ort wird zeitnah bekannt gegeben, Updates gibt es auf der Website von CCCCCOMA.

Installation von Jonas Roßmeißl.
Jonas Roßmeißl: DienstleisterInnen Denkmal. Credit: David Ertl.

Galerientouren der Berlin Art Week

Manchmal ist es schön, wenn jemand anderes den Plan macht. Drum dürften sich einige von euch freuen, dass die Plattform BerlinViews für die Berlin Art Week gleich mehrere Galerie-Touren zusammengestellt hat. Leider sind die alle bereits ausgebucht, schadet ja aber nicht zu spicken, welche Stops für die Routen durch Kreuzberg, Mitte, Tiergarten und Charlottenburg geplant waren. Lässt sich schließlich auch alles auf eigene Faust ablaufen oder -radeln. Wie zum Beispiel wäre es mit Kreuzberg? Einfach von der Galerie Russi Klenner (Sophia Süßmilch) über Klemm’s (Jonas Roßmeißl) und Soy Capitán (Dirk Lange) zu ChertLüdde (Juan Antonio Olivares, Monia Ben Hamouda & Robert Rehfeldt).

WANN: Alle Touren findet ihr im Programm der Berlin Art Week.
WO: Kreuzberg, Mitte, Tiergarten und Charlottenburg.

Collage: Auf ein Kornfeld sind Plattenbauten, Blumen, ein Schäferhund sowie ein Banner, auf dem "Refugees Welcome" steht, montiert.
Sasha Amaya: “Neophyte”. Aus: Kunst im Untergrund / Art in the Underground 2020/21: as above, so below © Sasha Amaya.

“Local Guide” in der U8

U8 fahren nur eben mal ganz anders, das macht Philine Puffers Audio-Essay “Local Guide” im Rahmen von “Kunst im Untergrund” der nGbK möglich. Es mischen sich Stimmen, etwa von Helga Bayertz, die die BVG-Haltestellen ansagt, der U-Bahn-Fahrerin Stephanie Weiser und von Yadigar Iğde, die ein Blumengeschäft im U-Bahnhof Kottbusser Tor betreibt. Es geht um Bewertungskulturen, Identität der U-Bahn, Barrierefreiheit, Vorurteile und die alltäglichen Erfahrungen in Berlins Untergrund.

WANN: Audio-Essay und Tour könnt ihr am Samstag, den 18. September, von 18 bis 23:59 Uhr folgen. Die Plätze sind begrenzt, daher bitte vorher anmelden unter: kunst-im-untergrund@ngbk.de.
WO: Treffpunkt in Neukölln, U8-Station Leinestraße, Eingang Anita-Berber-Park/St.-Thomas-Friedhof II.

Noch nicht genug Event-Tipps? Dann einmal hier entlang zum gesamten Programm der Berlin Art Week.
Außerdem gibt es hier Tipps für Ausstellungen in Berlin, die bereits in der vergangenen Woche eröffnet haben.

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