Best of DC Open Düsseldorf 2024 Diese Ausstellungen und Events solltet ihr nicht verpassen
28. August 2024 • Text von Team
In Düsseldorf lädt das Programm von DC Open zu allerlei Entdeckungen ein. Klassischer Galeriebesuch, künstlerisch-kulinarische Verköstigung oder interaktive Performance gefällig? Ab zu Linn Lühn, in die Langen Foundation, zu Max Mayer, in den Kunstpalast, zu Lucas Hirsch, in den Off-Space der Sparkasse, zu Setareh X, Konrad Fischer und zum Wasserbecken vor dem K20.
Linn Lühn: Andria Dolidze & Keta Gavasheli
Stetig zieht ein Zeiger seine Kreise, während die Sonne im Hintergrund auf ewig unter geht. Keta Gavasheli hat ein Uhrwerk auf einer Postkarte fixiert und damit ein kleines Moment verschobener Zeitlichkeit geschaffen. Alltagsobjekte gewinnen neue Bedeutung in der Ausstellung “Dull Hum” in der Galerie Linn Lühn. Bei Andria Dolidze erscheinen funktionale Planen in metallischer Härte. In der Nahbetrachtung eröffnen dezente Applikationen wie ein Close-up-Foto eine poetische Dimension.
WANN: Die Ausstellung “Dull Hum” von Andria Dolidze und Keta Gavashelieröffnet am Freitag, den 30. August, von 18 bis 21 Uhr. Sie läuft bis zum 19. Oktober.
WO: Linn Lühn, Birkenstraße 43, 40233 Düsseldorf.
Der Tipp kommt von Anna Meinecke.
Langen Foundation: Troika
Der Begriff Pink Noise beschreibt einen akustischen Zustand, in dem alle Frequenzen des hörbaren Spektrums erfahrbar werden. In der Langen Foundation nimmt sich das deutsch-französische Künstler*innenkollektiv Troika dieses Phänomen maximaler sensorischer Aufnahmefähigkeit zum Anlass, zu erforschen, inwieweit Technologien unsere Wahrnehmung der Umwelt prägen – ob als Erweiterung oder Hemmnis. Sind maschinelle und menschliche Wahrnehmung längst verschmolzen? Fragen wie diese nehmen direkt Bezug auf den Aufstellungsort, als Teil der Raketenstation Hombroich auf ehemaligem Nato-Gelände gelegen.
WANN: Die Ausstellung “Troika – Pink Noise” eröffnet am Sonntag, den 1. September, von 12 bis 17 Uhr. Sie läuft bis zum 16. März 2025.
WO: Langen Foundation, Raketenstation Hombroich 1, 41472 Neuss.
Der Tipp kommt von Anna Marckwald.
Max Mayer: Hélène Fauquet
Bubbles nicht nur im Glas sondern hinter den Glasscheiben opulenter Bilderrahmen gibt es in der Galerie Max Mayer. Die französische Künstlerin Hélène Fauquet setzt mit Nahaufnahmen von Flüssigkeiten eine bestehende Werkserie fort. In die unterschiedlichsten, glamourösen Rahmen gefasst und präsentiert wie private Erinnerungsfotos muten die Fotografien nostalgisch an – obwohl die Motive selbst, eingefroren hinter der Scheibe wie unter dem Petriglas, eher artifiziell und anonym daherkommen. In ihrer Ausstellung “Sensoria” verstärkt Fauquet die persönliche Konnotation durch die Applikation von Muscheln aus ihrer eigene Souvenirsammlung und leitet die Gewässer zurück in maritime Sphären.
WANN: Die Ausstellung “Sensoria” von Hélène Fauquet eröffnet am Freitag, den 30. August. Sie läuft bis zum 19. Oktober.
WO: Max Mayer, Mutter-Ey-Straße 3, 40213 Düsseldorf.
Der Tipp kommt von Anna Marckwald.
Kunstpalast: Sophia Süßmilch
Grundsätzlich wäre man wohl lieber die Person, von der sich andere gern in die Arme schließen lassen, doch im Kunstpalast dürfen zur Abwechslung mal die weniger sozialverträglichen Hugger glänzen. Freiwilligen begegnet Sophia Süßmilch im Rahmen ihrer Performance “The Awkward Hug” vielbrüstig und mit klumpigen Gliedmaßen. Wer sich der Jury stellt, erhält die Chance, mit einem Preis nach Hause zu gehen. Die drei Sieger:innen erhalten je ein Werk der Künstlerin.
WANN: Die Performance “The Awkward Hug Düsseldorf Edition” von Sophia Süßmilch beginnt am Freitag, den 30. August, um 18.30 Uhr im ERGO-Foyer. Ab 18 Uhr ist der Eintritt in die Ausstellung “Too much Future: Schenkung Florian Peters-Messer” frei.
WO: Kunstpalast, Ehrenhof 4-5, 40479 Düsseldorf.
Der Tipp kommt von Anna Meinecke.
Lucas Hirsch: Lukas Müller
Immer wieder überschreitet Lukas Müller in seinen Arbeiten die Grenzen des Privaten: 2019 sezierte er in seiner Ausstellung „Dear Hannah“ das Leben einer vermissten Frau anhand der in ihrer Chicagoer Wohnung verbliebenen Habseligkeiten. Ähnlich einer ethnografischen Untersuchung ließen Assemblagen der Archivalien vom persönlichen auf größere gesellschaftspolitische Zusammenhänge schließen. Nun dringt Müller in noch intimere Gefilde vor: den Schlaf. Malereien, ein Medium, das er lange Zeit unbeachtet ließ, zeigen bei Lucas Hirsch verschiedene Menschen im privatesten und schutzlosesten aller Zustände.
WANN: Die Ausstellung “The Sleepers” von Lukas Müller eröffnet am Freitag, den 30. August. Sie läuft bis zum 1. November.
WO: Lucas Hirsch, Birkenstraße 92, 40233 Düsseldorf.
Der Tipp kommt von Anna Marckwald.
Nails Projectroom x Off Space by Sparkasse Düsseldorf: Pegasus Product
Eine kulinarische Verschnaufpause vom Gallery-Hopping verspricht das Kollektiv Pegasus Product und verwandelt den Off-Space der Sparkasse Düsseldorf kurzerhand in ein Fast-Food-Restaurant. Ganz in der Tradition der Eat-Art Bewegung der 1960er-Jahre werden Besucher*innen der Show zur aktiven Partizipation durch Verzehr eingeladen. Die Räumlichkeiten kommen in ihrer Corporate-Ästhetik allerdings eher dystopisch daher: kein affirmatives Abfeiern von McDonald’s und Co also. Schmecken lassen darf man es sich trotzdem. Bon Appetit!
WANN: Die Ausstellung “Cheeseburger Bahnhof” von Pegasus Product eröffnet am Freitag, den 30. August, von 18 bis 21 Uhr. Sie läuft bis Sonntag, den 1. September.
WO: Off Space by Sparkasse Düsseldorf, Steinstraße 17, 40212 Düsseldorf.
Der Tipp kommt von Anna Marckwald.
Setareh X x Harlesden High Street
Einen ordentlichen Schwung London bringt Setareh X nach Düsseldorf. Die Galerie zeigt in Zusammenarbeit mit dem Ausstellungsraum Harlesden High Street Joe Cool, Mattia MacCarthy, Cato, Melissa Newbery-Welcome und Farrah Riley-Gray. Alle Arbeiten der Künstler:innen sind Reaktionen auf ihre Erfahrungen mit Menschen, die ihnen mal eben in die Haare gegriffen haben. Und so trägt die Schau denn auch den passenden Titel “Hair Care Bunch. Or how white people need to stop touching our hair”.
WANN: Die Ausstellung “Hair Care Bunch. Or how white people need to stop touching our hair” eröffnet am Freitag, den 30. August. Sie läuft bis zum 5. Oktober.
WO: Setareh X, Hohe Straße 53, 40213 Düsseldorf.
Der Tipp kommt von Anna Meinecke.
Konrad Fischer
Werke, die sich dem Galerieraum anpassen, ihn beleben und ins Bewusstsein rücken, versammelt die Ausstellung “esprit” bei Konrad Fischer, organisiert von K.R.M. Mooney. Die mehr als ein halbes Jahrhundert umfassende Geschichte der Galerie bildet den Rahmen für 14 künstlerische Positionen zwischen Skulptur und Konzeptkunst.
WANN: Die Ausstellung “esprit”
WO: Konrad Fischer Galerie, Platanenstraße 7, 40233 Düsseldorf.
Der Tipp kommt von Anna Meinecke.
Julia Stoschek Foundation: Magdalena Mitterhofer & Shade Théret
Die Julia Stoschek Foundation leitet das lange DC-Wochenende bereits am Mittwoch, den 28. August, mit der Performance „Gaia’s Corner“ von Magdalena Mitterhofer und Shade Théret ein. Regelmäßig verlassen Mitterhofer und Théret, die sich an der Grenze zwischen darstellender und bildender Kunst bewegen, in ihren Kollaborationen den institutionellen Raum – überschreiten mit dessen Grenzen ganz bewusst die vierte Wand. So auch in Düsseldorf. Ausgangspunkt und Bühne der Performance ist das Wasserbecken vor dem Haupteingang des K20. In „Gaia’s Corner“ wird es zum Habitat griechischer Gottheiten.
WANN: Die Performance von Magdalena Mitterhofer und Shade Théret beginnt am Mittwoch, den 28. August, um 19.30 Uhr. Es folgen Drinks und Musik von Arnold Trautwein im Salon des Amateurs.
WO: Grabbeplatz 5 (Eingang Museum K20), 40213 Düsseldorf.
Der Tipp kommt von Anna Marckwald.
Hierlang zu unseren DC-Open-Tipps für Köln.
Das gesamte Programm zu DC Open gibt es online.