Hamburg

Irritierende Inszenierungen

Die Fotografin Cindy Sherman beschäftigt sich seit jeher mit Mode als Form der Verkleidung und setzt sie als Instrument der Kritik ein. In der Sammlung Falckenberg wird mit “Anti-Fashion” nun erstmals der modische Aspekt im Werk von Cindy Sherman in den Mittelpunkt gerückt.

Vielstimmige Verwundbarkeit

Nationalität, Geschlecht, soziale Umstände – Wie navigieren wir das Spannungsfeld zwischen gewaltsamer Zuordnung und gewollter Zugehörigkeit? “Thank you for having us” präsentiert die Ausstellung als einen Ort, an dem diese Fragen ausgehandelt werden können. Dafür zeigt sie im Frappant marginalisierte Geschichten von insgesamt sechs Positionen, die von Momenten im Dazwischen erzählen.

Die Schönheit der Schabe

Fleischfressenden Pflanzen jagen kaltblütig, verlocken ihre Opfer elegant. Gerrit Frohne-Brinkmann würdigt mit seiner ersten Solo-Show “Appeal to Nature” bei 14a unterschätzte Kreaturen, die den Menschen wohl überleben werden. Eine Show über ungeliebtes Ungeziefer am Pool und zähnefletschende Pflanzenmäuler.

Geflochtene Mehrdeutigkeit

Der Schleier steht gleichzeitig als trennendes und verbindendes Element zwischen dem Subjekt und dessen Umgebung. In der Produzentengalerie Hamburg erkundet Noémi Barbaglia mit ihren Skulpturen die Mehrdeutigkeit, die diesem Motiv inneliegt.

Mythen, Maria und das Meer

Die Ausstellung “Santa Maria Paraffina” im MOM art space zeigt Malereien und Skulpturen von Felisha Maria Carenage, Luiza Furtado und Anne Meerpohl. Im Zentrum steht das Wasser als verbindendes Element zwischen kolonialen Kontinuitäten und feministischen Erzählungen.

Gesellschaft beginnt mit Drei

Die Charaktere in Frieder Hallers filmischen Kammerspielen sind weder anderen noch sich selbst wohl gesonnen. In seinen absurd-komischen Erzählungen deckt Haller soziale Hierarchien innerhalb bestehender Beziehungen auf – und bewegt sich dabei zwischen Komödie, Drama und Tragödie.

Die Kritik der Nützlichkeit

Was geben wir auf, wenn wir unsere Umgebung nicht im Sinne der Nützlichkeit gestalten? Die Gruppenausstellung “An Update On Cranes” wagt eine Kritik am Konzept der Nützlichkeit. Dafür werden im Frappant e.V. aktuell Werke präsentiert, die in ihrer Formalität einen praktischen Nutzen suggerieren.

Die Ikonografie der Euphorie

Mit spielerischer Leichtigkeit und strenger Formalität bewegen sich Rosa Lüders glänzende Skulpturen durch ein visuelles Repertoire aus Symbolen des Glücksspiels. In ihrer Soloausstellung “Sizzling Hot” in der Galerie 14a steht der verheißungsvolle Moment des Gewinns im Zentrum.

Gemeinsames Hinabtauchen

Von der Oberfläche über die Tiefsee bis auf den Ozeanboden: Lulu MacDonald und Maik Gräf unternehmen im Studio 45 des Künstlerhaus Wendenstraße einen Exkurs in die Dunkelheit. Ihre Arbeiten geben Auskunft über Naturerlebnisse sowie die politische Dimension des Ressourcenabbaus am Meeresgrund.

Viel Männerfantasie, wenig Feminismus

Loreley, Circe, Medusa, Medea – die Hamburger Kunsthalle zeigt das Klischeebild der Femme Fatale in nicht enden wollender Ausführung anhand von Frauenfiguren aus der Mythologie. Empowerment und Feminismus muss man hier leider lange suchen.