Berliner Kunstgriff
26.07. - 01.08.16

26. Juli 2016 • Text von

Statt Pressemitteilungen kommen momentan Abschiedsbriefe ins Postfach geflattert. Adios, sagen die Galerien und starten in die wohlverdiente Sommerpause. Hach, wie gerne würden wir auch … Nur würden wir dann die grandiosen Events der Woche missen.

Zu sehen gibt es in Berlin immer viel, da ist es fast schon erfrischend, wenn statt der Augen mal die Ohren beansprucht werden. „Irregular Readings II“ lautet der Titel der Veranstaltung, zu der am Samstag EXILE einlädt. Elf KünsterInnen und AutorenInnen stellen ihr sprachliches Feingefühl unter Beweis, indem sie dem Publikum eigens verfasste literarische Produktionen vortragen. Elijah Burgher liest ein exklusives Exzerpt seiner in Kollaboration mit Richard Hawkins entstandenen Publikation „Sperm Cult“ vor, Künstler und Musiker Steven Warwick präsentiert seine in Südkalifornien spielende Sciene-Fiction Geschichte „RV – RP – DV“, Trevor Lee Larsons Text ist Berlins Individualisten gewidmet. Gehostet wird das Ganze von der Künstlerin Nancy Davenport, deren Ausstellung „Polaroids“ genau eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung schließt. Früher kommen und noch einen Blick auf die Arbeiten erhaschen lohnt sich demnach!

WANN: Die Lesung findet am Samstag, den 30. Juli, von 19 bis 21 Uhr, statt. Infos findet ihr hier.
WO: EXILE Berlin, Kurfürstenstrasse 19, 10785 Berlin.

EXILE_AnnaJandt_IrregularReadings

Anna Jandt: Irregular Readings, EXILE. Courtesy: the artist, EXILE.

Wer danach noch keine literarische Sättigung verspürt, der kann am Sonntag gleich zur nächsten Lesung in den n.b.k. weiterziehen. Der Name Mark Waschke wird so manchem Begriff sein – der aus Berlin stammende Schauspieler debütierte im Kino als Thomas Buddenbrook in „Die Buddenbrooks“, partizipierte auf der vergangenen Venedig Biennale in Hito Steyerls Videoarbeit „Factory of the Sun“ und ist seit 2014 als Kommissar Robert Karow im Berliner Tatort zu sehen. Im n.b.k. tritt Waschke seinem Publikum nun ausnahmsweise mal fernab des Kino- und Fernsehkontextes gegenüber und hält eine Lesung / Performance ab.

WANN: Die Lesung findet am Sonntag, den 31. Juli, um 20 Uhr, statt. Weitere Infos findet ihr hier.
WO: Neuer Berliner Kunstverein, Chausseestrasse 128/129, 10115 Berlin.

NBR-A dredging device made of found objects from Der Ko¦êpi Brache, Berlin, Alex Head, 2012

Neue Berliner Räume (Festival Tag 27 / 27.8.2016): Off the Record – Geologisches Happening. Bild: Alex Head: Baggervorrichtung, hergestellt aus gefundenen Objekten von der Köpi Brache. Courtesy: the artist.

Ein Festival, 31 Tage, jeden Tag eine andere Veranstaltung – während die meisten Galerien im August ihre Türen verriegeln, bewahrt uns das Project Space Festival wie jedes Jahr vor sommerlicher Langeweile. Den ganzen Monat über darf jeden Tag in einer anderen Lokalität der freien Kunst gefrönt werden. Mit dabei sind unter anderem District, Insitu, Kinderhook & Caracas und uqbar, auf dem Programm stehen neben Ausstellungen, auch Performances, musikalische und tänzerische Darbietungen, Vorträge und, und, und… Damit angesichts der Fülle keiner verloren geht, wurde in diesem Jahr ein „gemeinsames geografisches Zentrum“ – genannt: „Center of Minimum Distance“ – auf dem Freigelände des Theaterhauses Berlin errichtet, wo am Sonntag in entspannt-idyllischer Atmosphäre die Eröffnung des Festivals zelebriert wird. Sommerloch? Nicht mit uns!

WANN: Die Eröffnung des Festivals findet am Sonntag, den 31. Juli, von 14 bis 19 Uhr, statt. Infos gibt’s hier.
WO: Center of Minimum Distance, Wallstraße 31, 10179 Berlin.

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