Berliner Kunstgriff 21.07. – 27.07.20
21. Juli 2020 • Text von Teresa Hantke
Fauvistische Farbwelten Joanna Dumets in der Weserhalle, SUVs in amüsanten Bildwelten des Schweizer Künstlers David Renggli in der Galerie Wentrup, bei gr_und geht es um Physik, und die Galerie Thomas Schulte zeigt zwei große Künstler der Minimal-Art. Diese Woche bringt für die Hauptstadt ein vielfältiges, neues Programm.
David Renggli, “SUV Painting – Cayenne/alamy” (detail), 2020, Courtesy the artist and Wentrup, Berlin. Foto: Frank Kleinbach.
Größer, besser, schneller. Aufgrund ihres Verbrauchs und ihrer Größe oft Anlass hitziger Debatten, heutzutage jedoch beliebt wie nie. Sport Utility Vehicles, besser bekannt unter ihrer Abkürzung SUV, lassen sich aus deutschen Städten nicht mehr wegdenken. Der Schweizer Künstler David Renggli widmet den Karosserien nun in Form der SUV Paintings eine ganze Werkserie, die gerade in der “Villa Merkel” in Esslingen zum ersten Mal präsentiert wurde. Ab Donnerstag zeigt die Galerie Wentrup Rengglis farbenfrohe zweidimensionale “Porsches” und “Cayennes” in einer Einzelausstellung.
WANN: Die Ausstellung “SUV Paintings” eröffnet am Donnerstag, den 23. Juli 2020, von 11 bis 18 Uhr.
WO: Galerie Wentrup, Knesebeckstraße 95, 10623 Berlin-Charlottenburg.
Markus Butkereit, Foto James Verhille, Courtesy gr_und.
Auf welche Weise verteilen sich Teilchen in abgeschlossenen Systemen? Und durch welche physikalischen Prozesse werden diese wieder umgeordnet? Wie wirken sich Wind und Wetter auf die verknüpften Partikel aus? Diesen und weiteren Fragen nach der unendlichen Anzahl sehr kleiner Materie als Grundlage unserer Existenz geht der Künstler Markus Butkereit in seiner Einzelausstellung “Unfolded Perceptions” bei gr_und ab Freitag, den 24. Juli, auf den Grund.
WANN: Die Ausstellung “Unfolded Perceptions” eröffnet am Freitag, den 24. Juli, von 17 bis 22.30 Uhr.
WO: gr_und, Seestraße 9, 13347 Berlin.
Johanna Dumet. “Geil, oder?”, Detail, 2020, Courtesy the artist und Weserhalle.
Die Komposition und leuchtende Farben lassen die großflächigen Malereien fauvistischer Maler, wie Henri Matisse oder André Derain, in den Sinn kommen. Ähnlich wie in den Gemälden der “Fauves” zeichnet sich auch die neue Werkserie der französischen Malerin Johanna Dumet durch ausgesprochene Flächigkeit und lebhafte Farbigkeit aus, die Dumets Bildelementen wie “jolies fruits” oder “cold and hot pots” ein Eigenleben verleihen. Johanna Dumets während des Lockdowns auf einer dänischen Insel entstandene neue Werkserie ist ab Freitag, den 24. Juli in der Weserhalle zu bewundern.
WANN: Die Ausstellung “Geil oder?” eröffnet am Freitag, den 24. Juli.
WO: Weserhalle, Weserstraße 56, 12045 Berlin.
Fred Sandback, Untitled, (Sculptural Study, Broken Triangle, Lannan Foundation, Santa Fe), 1999/2014; Jonas Weichsel, K. Michael Bergfeld, 2019 Courtesy Galerie Thomas Schulte.
Er war einer der Großen der Minimal-Art, der amerikanische Künstler Fred Sandback. Mit elastischer Schnur oder Acrylgarn erforschte er räumliche Dimensionen, steckte innerräumliche Grenzen oder spannte seine Garstränge zu geometrischen Figuren. “Meine Arbeit nimmt keinen Raum ein, sondern koexistiert mit ihm” – diese Ansicht Sandbacks über sein Werk visualisiert sich ab dem kommenden Wochenende im Corner Space der Galerie Thomas Schulte, für welche eine der Skulpturen des Künstlers speziell variiert wurde. Gemeinsam mit dem Werk Sandbacks werden die geometrischen Bilder des deutschen Künstlers Jonas Weichsel ausgestellt.
WANN: Die Ausstellung “Unit” von Jonas Weichsel und das Corner Piece von Fred Sandback sind ab Freitag, den 24. Juli, zu sehen.
WO: Galerie Thomas Schulte, Charlottenstraße 24, 10117 Berlin.
