Berliner Kunstgriff 19.05. - 25.05.20
19. Mai 2020 • Text von Lynn Kühl
Die wichtigste Gemeinsamkeit der Veranstaltungen in dieser Woche: Sie sind real! Ihr braucht keinen Bildschirm mehr, ihr könnt wieder heimlich die Kunstwerke anfassen und euch auf den Vernissagen austauschen. Mit dabei: ein All-Star Event von index.berlin, CFA und Persons.Projects. Das Kunstfestival artspring begrüßt mit einem spannenden Programm vorerst noch online.
artspring, Offene Ateliers 2019, Atelier Marc Groeszer, © und Foto: André Wunstorf.
artspring – das bedeutet Kunst, kultureller Austausch, Diversität und ein abwechslungsreiches, spannendes Festivalprogramm. Das seit 2017 stattfindende Kunstfestival ermöglicht normalerweise einen direkten Austausch von Künstler*innen und Kunstbegeisterten. Was die letzten Jahre in Zusammenkunft vor Ort in den Ateliers möglich war, bleibt uns in diesem Jahr auf Grund des Virus’ vorerst verwehrt. Das ist jedoch kein Manko, denn artspring hat die geöffneten Ateliers schlicht ins Digitale verlegt. Und noch besser, was sonst an Programm kaum zu bewältigen wäre in einem Besuch, wird online möglich. Neben sympathisch inszenierten Studio-Visits wie von Werner Kernebeck gibt es eine Anzahl an Online-Performances, Lectures sowie jeden Freitag um 18 Uhr einen experimentellen Kurzfilm im Rahmen des zugehörigen Filmfestivals artspringnale. Das Festival läuft noch bis Anfang Juni und wer weiß, so, wie es aussieht, lässt sich in nötigem Abstand und mit Maske doch ein realer Besuch zum Wochenende der Offenen Ateliers am 6. und 7. Juni verwirklichen.
WANN: Das Kunstfestival findet bis 7. Juni vorerst online statt. Mehr zum Programm ist auf der Website zu finden.
In freundlicher Zusammenarbeit mit artspring berlin. Der Beitrag kommt von Teresa Hantke.
Sophie Reinhold © Contemporary Fine Arts.
Bei der Ausstellung „Das kann das Leben kosten“ spielt Sophie Reinhold ihren Hang zur präzisen Arbeit mit dem Material gemeinsam mit politischer Substanz. Aufgewachsen in Berlin, östlich der Mauer vor ihrem Fall, prägen Spuren von Kapitalismuskritik und umfunktionierten DDR-Slogans ihr Werk und verwandeln es zu einem neutralen Standpunkt. Wohin man von da geht, sollte jede und jeder ab da für sich selbst herausfinden – Ideen gibt die Künstlerin einem genug mit auf den Weg.
WANN: Die Eröffnung ist Mittwoch, den 20. Mai von 10 bis 18 Uhr und die Ausstellung kann bis zum 20. Juni besichtigt werden.
WO: Contemporary Fine Arts, Grolmanstraße 32/33, 10623 Berlin
Niko Luoma, Self titled adaptation of The Decline of the Carthagian Empire (1817), 2015 From the series Adaptations. Archival pigment print, Diasec, framed 146 x 176 cm, edition of 6 + 2 AP © the artist, courtesy: Persons Projects.
In der Gruppenausstellung „A Kiss Given by Time to Light“, mit Arbeiten von Timo Kelaranta, Niko Luoma, Pertti Kekarainen, Niina Vatanen und Kira Leskinen, widmen sich die Künstler*innen der fotografischen Abstraktion. Sei es die Andersartigkeit eines Innenraums, ineinandergreifenden Farbflächen, abgeleitet von einem Negativ und inspiriert durch die Klänge John Coltranes oder gar mathematischen Texten – gemeinsam haben alle Arbeiten die Veränderung der Wirklichkeit, den Schatten eines Moments.
WANN: Die Eröffnung ist Samstag, den 23. Mai 2020, von 12 bis 18 Uhr. Die Ausstellung kann bis zum 25. Juni besichtigt werden.
WO: Persons Projects, Lindenstr. 34-35, 10969 Berlin.
© Dominik Sittig, Honfleur 1969, Place Hamelin, Quai de Passagers (Heiner, Hanna, Herta, Dominique), 2020.
Der Kunstlockdown ist scheinbar überstanden und initiiert von indexberlin feiert die Berliner Galerienszene nun endlich ihr großes Comeback. Viel mehr bleibt auch nicht zu sagen als: Genießt den Sonntag, schaut euch Kunst an, fahrt mit dem Fahrrad und erfreut euch der Freiheit!
WANN: Sonntag, den 24. Mai von 11 bis 17 Uhr.
WO: Einen Überblick aller teilnehmenden Institutionen gibt es hier.
