Berliner Kunstgriff
13.10. - 19.10.20

13. Oktober 2020 • Text von

Wer dem Regenwetter und großen Menschenansammlungen in der Hauptstadt entgehen möchte, wird vielleicht für ein bisschen Kunst zu begeistern sein: Bunte Arbeiten von Martin Dammann in der Galerie Barbara Thumm, eine Performance von Miriam Jakob in den Uferstudios Berlin und die neuesten Fotobücher aus dem Distanz Verlag in der Berlinschen Galerie. Esther Schipper zeigt noch einige Tage Philippe Parreno sowie Udo Rondinone und in der Wentrup Galerie erwartet euch Kunst von Jan-Ole Schiemann.

Buntes Aquarell-Bild von Martin Dammann mit einer Darstellung des Berliner Tiergartens. Menschen, die an Bierbänken sitzen, Bäume im Hintergrund.
Martin Dammann, Tiergarten, 2020, Aquarell auf Papier, 193 x 290 cm.

Unter dem Ausstellungstitel „Exfreundin“ präsentiert die Galerie Barbara Thumm ab dieser Woche die neuesten Arbeiten des in Berlin lebenden Künstlers Martin Dammann. Die Beziehung zwischen Malerei und Fotografie ist ein grundlegendes Thema in seinem künstlerischen Werk. Er greift auf private Fotosammlungen zurück und schafft Erinnerungsbilder in zarten sowie farbintensiven Aquarellen, Zeichnungen, Fotografien und Videoarbeiten.

WANN: Das Soft-Opening findet am Freitag, den 16. Oktober, von 12 bis 18 Uhr statt.
WO: Galerie Barbara Thumm, Markgrafenstraße 68, 10969 Berlin.

Eine Frau im Rollstuhl, die auf das Wasser und die Natur blickt. Gesicht ist nicht zu erkennen.
© Miriam Jakob, The Broken Promise.

„The Broken Promise“ ist eine installative Performance von Miriam Jakob, die gemeinsam mit sieben eingeladenen Künstler*innen ein Programm in einer maritimen Landschaft irgendwo zwischen Science Fiction, Fabeln und fiktiven Mythen erarbeitet hat. Kindheitserinnerungen, Alltagsgeschichten und weitere Erzählungen finden hier ihren Platz. Mit dieser Performance setzt Miriam Jakob ihre künstlerische Forschung zur Interaktion und dem Beziehungskonstrukt zwischen Mensch und Tier weiter fort. Tickets müssen vorab erworben werden – hier könnt ihr online Tickets bestellen.

WANN: Die Performances finden Freitag, den 16. Oktober, um 19.30 Uhr, Samstag, den 17. Oktober, um 18 Uhr und Sonntag, den 18. Oktober, um 16.30 Uhr und 19.30 Uhr statt.
WO: Tanzfabrik Berlin in den Uferstudios, Uferstudio 1, Uferstraße 23, 13357 Berlin.

Eine Fotografie von Paul Hutchinson mit zwei Baggern in einer Baugrube.
© Paul Hutchinson, Distanz Verlag.

Die Veranstaltungsreihe „Photo Book Talk“ setzt sich mit dem künstlerischen Medium des Fotobuchs auseinander. In dieser Woche kommen Paul Hutchinson, Ralf Marsault und Ashkan Sahihi in der Berlinischen Galerie zusammen. Sie alle schauen in ihrer Fotografie auf Phänomene urbaner Kultur – jedoch auf ganz unterschiedliche Weise. Die künstlerischen Arbeiten sowie die drei neuen Fotobücher der Künstler, die im Distanz Verlag erschienen sind, können hier kennengelernt werden. Es wird vorab um eine Anmeldung gebeten.

WANN: Die Veranstaltung findet am Samstag, den 17. Oktober, um 11 Uhr statt.
WO: Berlinische Galerie, Alte Jakobstraße 124-128, 10969 Berlin.

Installationsansicht von Philippe Parreno. Viele Kabel, Licht, ein Film auf einer Leinwand, eine Schneemann-Figur aus Eis, die angeleuchtet wird.
Exhibition view: Philippe Parreno, Manifestations, Esther Schipper, Berlin, 2020, Courtesy the artist and Esther Schipper, Berlin, Photo © Andrea Rossetti.

In seiner achten Einzelausstellung „Manifestations“ in der Galerie Esther Schipper vereint Philippe Parreno Sensoren, Film, Computercodes, Robotersysteme, Wasser und Eis. Klingt verrückt? Ist es auch! Parreno verwendet Dinge, die an sich nichts miteinander zu tun haben und stellt eine Verbindung zwischen ihnen her, die etwas Neues, ein großes künstlerisches Ganzes ergeben – ein verrücktes Spektakel von Signalen, Wiederholungen und Synchronizitäten.

WANN: Die Ausstellung kann noch bis Samstag, den 17. Oktober, täglich von 11 bis 18 Uhr besichtigt werden.
WO: Esther Schipper, Potsdamer Straße 81e, 10785 Berlin.

Ausstellungsansicht von Ugo Rondinone, großformatige, bunt bemalte Figuren aus Stein, die im Raum verteilt sind.
Exhibition view: Ugo Rondinone, nuns + monks, Esther Schipper, Berlin, 2020, Courtesy the artist and Esther Schipper, Berlin, Photo © Andrea Rossetti.

Ebenfalls in der Galerie Esther Schipper, in den alten Räumlichkeiten der Galerie Blain Southern, ist noch bis Ende der Woche die Solo-Ausstellung „nuns + monks“ („Nonnen + Mönche“ ) von Ugo Rondinone zu sehen. Das Thema sind ganz unverkennbar Steine und die mit ihnen einhergehende reine Sinneserfahrung von Farbe, Form und Masse. Rondinone präsentiert farbige gefasste Steinfiguren als Objekte der Schönheit und Kontemplation und verwischt die Grenzen zwischen der Außenwelt und dem visualisierten Innenraum.

WANN: Die Ausstellung kann noch bis Samstag, den 17. Oktober, täglich von 11 bis 18 Uhr besichtigt werden.
WO: Esther Schipper, Potsdamer Straße 81e, 10785 Berlin. Die Ausstellung befindet sich links neben dem Haupteingang der Galerie.

Ausstellungsansicht von Jan-Ole Schiemann, drei großformatige Leinwände an einer weißen Wand. Die Bilder sind bemalt mit Bleistift und Tusche.
Installation View Jan-Ole Schiemann, Foto: Matthias Kolb.

In den Räumlichkeiten der Wentrup Galerie könnt ihr noch bis kommenden Samstag die erste Einzelausstellung „Mantis Mannequins“ von Jan-Ole Schiemann besuchen. Zu entdecken gibt es in seiner komplexen Malerei und Bildsprache zahlreiche Formen, Figuren und Farben, die Assoziationen zu Comics, Animationsfilmen und vielschichtigen geistigen Abstraktionen erwecken. Die großformatigen Bleistift-Tusche-Arbeiten bilden die neue Serie des in Köln lebenden Künstlers und setzen ein verrücktes, individuelles Gedankenspiel in den Gang.

WANN: Die Ausstellung kann noch bis Samstag, den 17. Oktober, Dienstag bis Samstag von je 11 bis 18 Uhr besichtigt werden.
WO: Wentrup Gallery, Knesebeckstraße 95, 10623 Berlin.

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