Berliner Kunstgriff
11.12. - 17.12.18

11. Dezember 2018 • Text von

Kaum beginnt der Winter, ist wieder Film-Zeit. Mediale Leinwandkunst beim Video Art at Midnight Festival, wissenschaftlich geprägte Videoarbeiten von Marjolijn Dijkman und ein umfangreicher Blick in die New Yorker local history im Hamburger Bahnhof.

Wulf Herzogenrath © Joschik Kerstin

Wulf Herzogenrath © Joschik Kerstin

Das internationale Forum Video Art at Midnight präsentiert bereits seit 2008 regelmäßig unterschiedliche Veranstaltungen zu Film, Medien- und Videokunst. Besonders ausgefallen ist das Symposium mit dem Kunsthistoriker und Kurator Wulf Herzogenrath. Dieser spendete sein gesamtes Kunstfilmarchiv an die Akademie der Künste, welches in Form einer Ausstellung, kombiniert mit Fotos, Briefen und Installationen, zu sehen sein wird. Einen weiteren Teil des Symposiums „Future Continuous Present(s)“ bildet das Gespräch mit Herzogenrath über eben diese breite Sammlung und die Videokunst der 1977er Jahre.

WANN: Die Eröffnung und das Gespräch finden am Mittwoch, den 12. Dezember, von 19 bis 22 Uhr statt. Die Ausstellung kann bis Sonntag, den 16. Dezember, besichtigt werden.
WO: Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin.

Marjolijn Dijkman, Reclaiming Vision © Nome Gallery

Marjolijn Dijkman, Reclaiming Vision © Nome Gallery

Unter dem Titel „Navigating Polarities zeigt die Nome Gallery Marjolijn Dijkman’s erste Einzelausstellung in Deutschland. In ihren Werken spielt die gebürtige Holländerin mit spekulativer Fiktion, verankert in der Wissenschaft. Sie erforscht Weltanschauungen durch die Linse diverser Augenpaare und stellt die Frage wie Mikroskopisches und Makroskopisches uns helfen können, komplexe Systeme zu verstehen, die sonst unbegreiflich blieben. Durch Videoinstallation, Film und Fotografien – teilweise in Zusammenarbeit mit Toril Johannensen entstanden – eröffnet die in Brüssel lebende Künstlerin anthropozentrische Perspektiven entlang der Mysterien der Natur.

WANN: Die Eröffnung ist Samstag, den 15. Dezember, und die Ausstellung kann bis zum 23. Februar 2019 besichtigt werden.
WO: Nome Gallery, Glogauer Straße 17, 10999 Berlin.

George Segal, Man Installing Pepsi-Sign, 1973 © The George and Helen Segal Foundation / VG Bild-Kunst, Bonn 2018 © Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie / Andres Kilger

Die Konditionen für Kunst und Kunstgeschichte in New York bezeichnete Donald Judd in einem Artikel aus dem Jahr 1964 als absolutes Chaos. In diesem Werk wird für einen zwangloseren Umgang mit Kunstwerken plädiert und der Grundstein für ein Experiment gesetzt, welches sich aus Werken der Friedrich Christian Flick Sammlung und der Sammlung der Nationalgalerie bedient. Die Ausstellung „Local histories“ untersucht die Beziehungen und Bedingungen der Schlüsselarbeiten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und betrachtet unter anderem, wer sich inwiefern beeinflusst hat, welche Galerien großen Künstlern in jungen Jahren unterstützend zur Seite standen und aus welchem Kontext die Arbeiten entstanden sind.

WANN: Die Ausstellung kann von Samstag, den 15. Dezember, bis zum 29. September 2019 besichtigt werden.
WO: Hamburger Bahnhof, Invalidenstraße 50-51, 10557 Berlin.

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