Berliner Kunstgriff
11.06. – 17.06.19

11. Juni 2019 • Text von

Spannende Eröffnungen hat Berlin für diese Woche zu bieten: die Galerie Wedding zeigt mit „Sitting Circles“ Werke junger Künstlerinnen, im Haus am Waldsee hält die Bildhauerin Katja Strunz einen Talk, und John Bock präsentiert anlässlich des 50. Gründungsjubiläums des n.b.k. sein vielfältiges Oeuvre.

Ana Alenso, »Vertical Waters«, 2019, skulpturale Installation, Detail, Maße variabel.
© Galerie Wedding 2019 + the artist.

In der Geometrie gehört er zu den klassischen und grundlegenden Objekten – ordnet man Stühle in seiner Form an, setzt dies Offenheit voraus und eignet sich vor allem für emotionale Gespräche – die Anordnung im Kreis. Letztere setzt nicht nur Offenheit voraus, sondern fördert diese auch und ist somit tief verankert in diversen Kulturen und Praktiken als Hilfestellung zur Findung von Lösungen vielschichtiger Probleme. Ausgehend von dieser Idee ist „Sitting Circles“, die neue Ausstellung in der Galerie Wedding im doppelten Sinne zu verstehen: durch eine spezifische räumliche Anordnungen der Werke von jungen Künstlerinnen wie Ana Alenso, kate-hers RHEE oder Cosima zu Knyphausen, die darin bestehenden Verbindungen von Materialien sowie als Metapher für offene soziale Strukturen und Zirkulationen.

WANN: Die Ausstellung „Sitting Circles“ eröffnet am Donnerstag, dem 13. Juni, von 19 bis 22 Uhr.
WO: Galerie Wedding – Raum für zeitgenössische Kunst, Müllerstraße 146/147, 13353 Berlin.

Biester der Zeit – Lynn Chadwick, Katja Strunz, Hans Uhlmann, Installationsansicht, 2019, Haus am Waldsee, Foto: Roman März.

In ihren zwei- und dreidimensionalen Werken untersucht sie räumliche wie zeitliche Strukturen. Dem Konstruktivismus, der gegenstandlosesten Stilrichtungen der Moderne fühlt sich die deutsche Bildhauerin Katja Strunz dabei in ihrem künstlerischen Ausdruck besonders nahe: „Meine Arbeit nimmt Bezug auf den historischen Konstruktivismus. Dieses Einbeziehen der Historie verstehe ich an sich als konstruktivistischen Akt.“ Seit Mitte Mai sind ihre oftmals gefalteten Wandobjekte nun im Dialog mit den Arbeiten Hans Uhlmanns, gemeinsam dem Werk des britischen Bildhauers Lynn Chadwick im Haus am Waldsee gegenübergestellt. Eine vielversprechende Auseinandersetzung, über die ein Talk mit Katja Strunz am kommenden Donnerstag mehr Aufschluss geben mag.

WANN: Der Talk mit Katja Strunz findet am Donnerstag, dem 13. Juni, um 19.30 Uhr statt.
WO: Haus am Waldsee e.V., Argentinische Allee 30,14163 Berlin.

John Bock, 2019, Foto / photo: Jens Ziehe.

Mit Sarkasmus, durchaus schwarzem Humor und ständigem Antrieb zur Erneuerung, verbindet der Ausnahme-Künstler John Bock seine durch verschiedenste Materialien zusammengefügte Rauminstallationen, Filmsets, Collagen und Zeichnungen zu einem einzigartigen Gesamtkunstwerk. Oft nutzt er seine räumlichen Anordnungen als Ort für Performances – so auch eine seiner neuesten Arbeiten für die Ausstellung im AntliTZ des SchädelapparaTZ anlässlich des 50. Gründungsjubiläums des Neuen Berliner Kunstvereins. Letztere dient sowohl als Aktionsraum für Tänzer und Schauspieler, als auch als Set für einen Film, der ab 25. Juni 2019 in einem Projektionsraum im n.b.k. zu sehen sein wird.

WANN: Die Ausstellung „John Bock. im AntliTZ des SchädelapparaTZ eröffnet am Freitag, dem 14. Juni, um 19 Uhr. Montag, den 17 Juni, Dienstag, den 25. Juni, sowie Freitag, den 28. Juni, gibt John Bock um jeweils 19 Uhr eine Performance.
WO: Neuer Berliner Kunstverein, Chausseestrasse 128/129, 10115 Berlin.

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