Berliner Kunstgriff
08. - 15.11.16

8. November 2016 • Text von

Wir sehen Kunstwerke nicht nur in Ausstellungen, sondern auch nachts im Club; wir schaffen Bilder nicht nur auf Papier, sondern auch in alltäglichen Handlungen; wir treffen Künstler nicht nur in ihren Ateliers, sondern auch in der U-Bahn. Ein Kunstgriff über die Demokratisierung der Kunst.

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Marcela Bracalenti: BREA, 2007. Mixed Media auf Holz. Copyright Bild: Marcela Bracalenti. Courtesy of the artist and A Space under Construction.

Viele Cafés und Bars versuchen durch Ausstellungen in ihren Räumen den Gästen mehr zu bieten als einen Cappuccino oder ein Bier – aber ein Nachtclub? Das ist neu. Das Ritter Butzke eröffnet am kommenden Donnerstag, den 10. November, die dritte Veranstaltung der Serie „Art Under Construction“ in den 600m² großen Räumlichkeiten über dem Club. Für nur drei Tage ist dort die Ausstellung „Wasteland“ zu sehen, welche erstmals die Malereien und Skulpturen der argentinischen Künstlerin Marcela Bracalenti in Deutschland präsentiert. Selbst vierzig Jahre nachdem sie aufgrund der Machtübernahme des argentinischen Militärregimes nach Italien emigrierte, ist ihre Kunst noch Zeugnis der rauen Landschaften und gesellschaftlichen Realität Argentiniens.

WANN: Eröffnet wird am Donnerstag, den 10. November, um 19 Uhr. Im Anschluss im Ritter Butzke gefeiert.
WO: A Space Under Construction, Ritterstraße 6, 10969 Berlin. Alles weitere hier.

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Gina Malek: Hand Massage, 2016. Öl auf Leinwand, 76 x 102 cm. Image courtesy of Gina Malek and Magic Beans. © 2016.

„Erinnerungswürdig“ steht im Duden, „vergessenswert“ hingegen nicht. So ließen sich die alltäglichen Momente, die wir nicht bewusst wahrnehmen und an die wir uns deshalb nie erinnern, beschreiben. Auf diesen unbewussten Vorgang des Vergessens legt die New Yorker Künstlerin Gina Malek ihr Augenmerk, wenn sie die unbemerkten Situationen des Lebens in ihren Bildern darstellt. Am Freitag, den 11. November, eröffnet die Magic Beans Gallery eine  Ausstellung dieser Werkreihe mit dem Titel „Underlinings“. Malek gibt dem Gegensatz von Vergessen und Erinnern durch Figuration und Abstraktion eine Form: Ansätze von menschlichen Körpern heben sich gegen bunte Bildflächen ab, während geometrische Elemente deren Menschlichkeit negieren.

WANN: Die Vernissage findet am Freitag, den 11. November, zwischen 18 und 21 Uhr, statt.
WO: Magic Beans Gallery, Auguststraße 86, 10117 Berlin. Und online.

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Berlin Art Prize Eröffnung 2014 im Kühlhaus Berlin. Copyright Foto: Anne Lüth. Courtesy of Berlin Art Prize.

Mit einiger Verspätung geht der Berlin Art Prize dieses Jahr in die vierte Runde; anstatt im Sommer findet die Ausstellung dieses Jahr in Herbst statt. Die diesjährige Jury bestehend aus Emeka Ogboh, Karen Archey, Ahmet Öğüt, Kito Nedo und Susanne M. Winterling hat neun künstlerische Positionen ausgewählt, die einen exemplarischen Ausschnitt der Kunst Berlins darstellen. Die Ausstellung des Berlin Art Prize – einem unabhängigen Kunstpreis von und für Berliner Künstler – eröffnet am Freitag, den 11. November, um 19 Uhr, im Kühlhaus am Gleisdreieck. Die drei Gewinner werden dieses Jahr erst am Ende der vierwöchigen Ausstellung ausgezeichnet, um die demokratische Betrachtung der Werke als eine der wesentlichen Intentionen des Preises hervorzuheben. Gemäß der Erfahrung der letzten Jahre wird im Anschluss an die Vernissage bis spät in die Nacht getrunken und getanzt.

WANN: Die Ausstellung ist am Freitag, den 11. November, ab 19 Uhr, geöffnet. Die After-Show Party beginnt um 22 Uhr.
WO: Kühlhaus Berlin, Luckenwalderstraße 3, 10963 Berlin. Nachlesen könnt ihr hier.

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