Highlights der Art Brussels Orientierungshilfe für die Kunstmesse
23. April 2025 • Text von Team
Die Kunstmesse Art Brussels eröffnet zum 41. Mal in der belgischen Hauptstadt. Mehr als 800 Künstler:innen sind an den Ständen von 165 Galerien aus 35 Ländern sowie im Rahmen verschiedener kuratierter Projekte vertreten. Wir haben das Angebot studiert und liefern Orientierungshilfe vorab: Nach diesen Positionen lohnt es, Ausschau zu halten.

Anonymous Gallery: Cristine Brache
Dorothy Stratten wurde nur 20 Jahre alt. Sie war Playmate, angehende Schauspielerin. Verheiratet, aber frisch verliebt. Mit ihrem Noch-Ehemann wollte sie die Trennung besprechen, er tötete erst sie und dann sich selbst. Am Stand der Londoner Anonymous Gallery inszeniert Cristine Brache Stratten im Spannungsfeld zwischen Präsenz und Auslöschung. Vier großformatige Enkaustikporträts hat die Künstlerin nach der Vorlage alter Promobilder geschaffen. Sie bewahrt die Erinnerung an eine Frau, die ein Star hätte werden können, deren Biografie jedoch für immer unvollendet bleibt.

Britta Rettberg: Olga Migliaressi-Phoca
Wie die Zeitschrift “Vogue”, nur ungefährer. Mit Fokus auf Schönheit. “Vague – Beauty” heißt die Werkserie von Olga Migliaressi-Phoca, die am Stand der Münchner Galerie Britta Rettberg zu sehen ist. Die Arbeiten sehen aus wie Magazincover, nur größer. Bildträger sind großformatige Spiegel, sodass Betrachtende in Migliaressi-Phocas abstrahierten, oft kindlichen Darstellung von Weiblichkeit reflektiert werden.
Kin: Michael Van den Abeele
Zwischen Kotflügel und Reifen hat die Katze platzgenommen, sucht den Blick der Vorbeilaufenden. Die Arbeit ist Teil einer neuen Werkserie von Michael Van den Abeele, die Brüssler Galerie KIN an ihrem Stand präsentiert. Sie teilt ihn sich mit Gauli Zitter, ebenfalls aus Brüssel. Im vergangenen Jahr noch auf Einladung der Art Brussels auf der Messe vertreten und für die Präsentation vor Ort prämiert zeigt die Galerie nun in der “Prime”-Sektion Arbeiten von Laurent Dupont.

Harlan Levey Projects: Emmanuel Van der Auwera
Der 14. Dezember 2012 begann in einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Conneticut als gewöhnlicher Morgen und endete in einer Tragödie. Ein Amokläufer tötete erst seine Mutter, fuhr dann zu einer Grundschule, schoss um sich. Es starben 20 Kinder, sechs Angestellte. Der Täter nahm sich das Leben. Emmanuel Van der Auwera widmet sich in seinen Arbeiten immer wieder dem Sandy Hook Elementary School Shooting. Die Verschwörungserzählungen, die nach der Katastrophe etwa der radikale Rechte Alex Jones verbreitete, betrachtet Van der Auwera als frühe Indikatoren eines gesellschaftlichen Schift ins postfaktische Zeitalter. Am Stand der Brüssler Galerie Harlan Levey Projects ist unter anderem eine neue Videoskulptur zu sehen.
WANN: Die Kunstmesse Art Brussels 2025 eröffnet am Donnerstag, den 24. April. Sie läuft bis Sonntag, den 27. April.
WO: Brussels Expo, Place de Belgique 1, 1020 Brüssel