Abseits der Berlin Art Week Die besten Ausstellungen und Events
13. September 2022 • Text von Anna Meinecke
Berlin Art Week bedeutet Überangebot, doch Hilfe naht. Wir empfehlen Ausstellungen und Events, auf die ihr nicht kommt, wenn ihr das offizielle Programm studiert. Auf gen Holden Garage, Galerie Anton Janizewski, The Fairest, Max Goelitz und Soft Power, ab in den BPA//Raum, ins Kühlhaus, in einen Bunker und ein Bürogebäude.
Der Trickster stürzt die Welt ins Chaos – oder bringt sie jedenfalls ordentlich durcheinander. Um die Figur in all ihrer Vielseitigkeit kreist die Ausstellung “Tricking Time” bei Holden Garage. In Kollaboration mit dem Synchron Magazine zeigt der Neuköllner Space Arbeiten von Bezimienny, Leander Kreissl und Zoe Jackson.
WANN: Die Ausstellung “Tricking Time” eröffnet am Dienstag, den 13. September, von 18 bis 21 Uhr. Sie läuft bis zum 12. November.
WO: Holden Garage, Biebricher Straße, 1412053 Berlin.
Was schützt, bedeckt und covered? Ein Titelblatt zum Beispiel, Haut, eine Unterhose – oder ein Luftschutzbunker. In genau so einem vereint “I Got You Covered” Positionen von 35 Künstler*innen, denen die Auseinandersetzung mit Unterschlupf und (Un-)Sicherheiten gemein ist, wenngleich in ganz unterschiedlicher Weise. Zu sehen sind unter anderem Arbeiten von Joschua Y. Arnaut, Dominika Bednarsky, Hannah Bohnen, Billie Clarken, Witalij Frese, Luki von der Gracht, Anica Seidel und Marta Vovk. Kuratiert haben die Gruppenausstellung Pola van den Hövel und Julia Meyer-Brehm, organisiert von Raum www.
WANN: Die Ausstellung “I Got You Covered” eröffnet am Dienstag, den 13. September, von 18 bis 21 Uhr. Sie läuft bis Sonntag, den 18. September.
WO: Kaiserdamm 102, 14057 Berlin-Charlottenburg – Eingang durch den Hinterhof.
Im Schimmel will man lieber nicht stecken, doch zuweilen hängt man genau dort eben fest. Die Gruppenausstellung “In My Mold” in der Galerie Anton Janizewski richtet den Blick auf das Alltägliche in all seiner unheimlichen Fremdheit. Justin Chance, Mona Filleul und Monika Grabuschnigg formen ab, überziehen und lassen so das Intime grotesk, die Verführung morbide erscheinen.
WANN: Die Ausstellung “In My Mold” eröffnet am Freitag, den 16. September. Sie läuft bis zum 29. Oktober.
WO: Galerie Anton Janizewski, Goethestraße 69, 10625 Berlin.
Ja, wir brauchen noch eine Kunstmesse und zwar diese: Mehrfach haben die Kuratorinnen Eleonora Sutter und Georgie Pope die Veranstaltung mit “Teaser”-Ausstellungen beworben, jetzt findet “The Fairest 01: Open Your Eyes Again” endlich statt. Unter 60 Künstler*innen finden sich vor allem junge, aufstrebende Positionen – darunter etwa Ahmet Öğüt, Constantin Hartenstein, Hannah Hallermann / HAHA, Hannah Sophie Dunkelberg, Jordan/Martin Hell, Lito Kattou, Malte Bartsch, Mary-Audrey Ramirez, OMSK Social Club und Zuzanna Czebatul.
WANN: “THE FAIREST 01: Open Your Eyes Again” eröffnet am Dienstag, den 13. September, von 17 bis 23 Uhr. Die Messe läuft bis Sonntag, den 18. September.
WO: Kühlhaus Berlin, Luckenwalder Straße 3, 10963 Berlin.
DYOR steht für Do Your Own Research. Bisschen wie “google it”, nur eben elaborierter. Dazu ein EC für “ecce homo” und es ergibt sich der Titel der Einzelausstellung von Niko Abramidis &NE. Mit “DYOR EH” hat es die Münchner Galerie Max Goelitz nach Berlin verschlagen. Die Schau ist Ausdruck Abramidis künstlerischer Vision virtueller Wirtschaftsmärkte und humanistischer Wertesysteme.
WANN: Die Ausstellung “DYOR EH” von Niko Abramidis &NE eröffnet am Mittwoch, den 14. September, von 16 bis 22 Uhr. Sie läuft bis Mittwoch, den 5. Oktober.
WO: Rudi-Dutschke-Str. 26, 10969 Berlin.
Ein Bürogebäude von Werner Düttmann, darin Kunst – zum Beispiel von Billie Clarken, Monika Grabuschnigg, Andy Kassier, Simon Mullan und Monty Richthofen. “Remote_01” ist der erste Aufschlag einer Ausstellungsreihe von 2322, aka Hannah Weidner und Tim Vormbäumen. Sie haben auf die Fahnen geschrieben, die Dinge so direkt zu benennen, wie es Kurator*innen für gewöhnlich nicht tun. Und so bekommt die Schau keine bedeutungsschwangeren Überbau. “No Group, just a show.”
WANN: Die Ausstellung “Remote_01” eröffnet am Mittwoch, den 14. September, von 18 bis 22 Uhr. Sie läuft bis Sonntag, den 18. September.
WO: Bergfriedstraße 19, 10969 Berlin.
Noch Platz in der Wohnung? Dann trifft es sich ja ganz hervorragend, dass C_A_T einen Schwung exzellente Editionen anbietet. Bei Soft Power könnt ihr euch im Rahmen eines Pop-ups unter anderem Arbeiten von Johannes Bendzulla, Istihar Kalach, Max Kreis, Ivan Perach und Siggi Sekira anschauen, bevor ihr zuschlagt. Außerdem gibt es ganz neue Editionen von Aniara Omann, Felix Schroeder, Petros Moris und Tim Plamper.
WANN: Das C_A_T Pop-up eröffnet am Freitag, den 16. September, von 17 bis 21 Uhr. Es läuft bis Sonntag, den 18. September.
WO: Soft Power, Teilestraße 11-13 Hof 2, 3. OG, Aufgang C, 12099 Berlin.
Etwa 40 Jahre decken die Fotos ab, die Adam Shiu-Yang Shaw für seine Installation verwendet hat. Manche hat er gemacht, manche seine Mutter. Die Ausstellung “either Parts, nor Spares” im BPA//Raum basiert auf einem umfassenden Archiv des Künstlers. Es wird zum Fundament eines Auslotens von unbewusster Erinnerung und bewusstem Erinnern.
WANN: Die Ausstellung “either Parts, nor Spares” von Adam Shiu-Yang Shaw eröffnet am Freitag, den 16. September, von 18 bis 21 Uhr. Sie läuft bis zum 12. November.
WO: BPA// Raum, Sophie-Gips-Höfe, Sophienstraße 21, 10178 Berlin.
Von Graffiti bis Cruising, von Architektur bis Aktivismus, von unauthorisiert bis illegal – die Ausstellung “Transgressive – Nonkonforme Zugänge zu Kunst und Stadt” im Kühlhaus will vielfältige Spielarten anti-disiziplinärer Stadtraumerschließung präsentieren. Kurator Lukas Feireiss zeigt mit Show und Rahmenprogramm rund 40 Akteur*innen aus Bildender und Darstellender Kunst, Architektur und Stadtforschung, darunter Wilhelm Klotzek, Jeewi Lee, Katya Quel, Raul Walch und Eric Winkler.
WANN: Die Ausstellung “Transgressive” eröffnet am Mittwoch, den 14. September, von 18 bis 21 Uhr. Sie läuft bis Sonntag, den 25. September.
WO: Kühlhaus Berlin, Luckenwalder Straße 3, 10963 Berlin.
Transparenzhinweis: Die Kuratorinnen der Ausstellung “I Got You Covered” arbeiten regelmäßig für gallerytalk.net. Die Autorin dieses Textes hat gemeinsam mit Anton Janizewski eine laufende Ausstellung kuratiert.
