Das Leuchten der Anderen

In der griechischen Mythologie brachte Prometheus – der “Feuerbringer” – den Menschen das Licht. Seitdem wurde Licht zum Mittel, sich die Welt untertan zu machen. In “Nightfall”, Jonas Brinkers Videoinstallation im Kunstverein Harburger Bahnhof, ist Licht jedoch kein Werkzeug der Beherrschung, sondern ein Mittel der Verbindung.

Highlights der Art Brussels

Die Art Brussels eröffnet zum 41. Mal in der belgischen Hauptstadt. Mehr als 800 Künstler:innen sind an den Ständen von 165 Galerien aus 35 Ländern sowie im Rahmen kuratierter Projekte vertreten. Wir haben das Angebot studiert und liefern Orientierungshilfe: Nach diesen Positionen lohnt es, Ausschau zu halten.

Hybride Prothesen

Anna Lena Keller zeigt in ihrer aktuellen Ausstellung im Kunstpavillon unter dem Titel “Konturfedern” eine verdichtete Auswahl skulpturaler Objekte. Die Künstlerin kombiniert Leder, Papier, Metalle, unterschiedliche Kunststoffe und Plastik und schafft so eine vitale Materialität.

Brüchige Versprechen

Bandagiert, stabilisiert, zusammengeschweißt. Der Umgang mit dem menschlichen Körper spiegelt den gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Istzustand. Wie fragil dieser geworden ist, zeigt die Ausstellung “um fragile Affären” mit Thilo Jenssen, Tamara Goehringer und Daniel Stubenvoll im Projektraum WAF.

Frisch aus dem Archiv 

Was haben Kunstunterricht, Polizeiuniformen und Landschaftsarchitektur gemeinsam? Neun Künstler*innen haben in Archiven und Sammlungen über die bayerische Hauptstadt nach 1945 geforscht. Entstanden sind neue Werkkomplexe und individuelle Zugänge zur Geschichte.

Stille aushalten

Maschinen ermutigen durch unterschiedliche Mechanismen zur Interaktion. Wenn digitale Kommunikation allgegenwärtige Verbindung verspricht, kann die Abwesenheit von Feedback allerdings zur Bedrohung werden. Die Ausstellung „Maschine“ bei Gruppe Motto wirft einen Blick auf die Erwartung, gehört zu werden.

Hartschalenkoffer unter Glühbirnenbaum

Menschen legen Wege zurück, ziehen ihre Koffer von A nach B. Manche Wege führen zu kurzweiliger Erholung, andere hinterlassen ein unsichtbar schweres Gepäck. Yeşim Akdeniz verzahnt in ihrer Soloausstellung bei Soy Captián ökonomische Bewegungen, Geschichten von Verdrängung und Identität.

Wohin während der Art Düsseldorf?

Es ist Art Düsseldorf – und entsprechend sind Fachpublikum und Kunstinteressierte en masse in der Stadt. Ihr auch? Dann hätten wir da ein paar Vorschläge zur Freizeitoptimierung. Wir empfehlen: Malkasten, Storage Museum, Rinde am Rhein, Wildpalms, Baustelle Schaustelle, Fünfzehnwochen, Die Walachei, Aura und Nexus Nails.

Der Elefant im Raum

Latefa Wiersch inszeniert in autofiktionalen Szenografien grob zusammengeflickte Puppen als Protagonist*innen von Kindheit und Jugend. Im Dortmunder Kunstverein verbindet sie zwei zentrale Orte: die Siedlung Hannibal II in Dortmund-Dorstfeld, in der sie aufwuchs, und die Atlas-Filmstudios in Marokko, dem Herkunftsland ihres Vaters.

Wo es bröckelt, Halt finden

Nicht nur der Kunstmarkt leidet unter der politischen Schieflage der Welt, sondern auch die Zwischenmenschlichkeit. Statt mit dystopischen Zukunftsszenarien überraschte die Mailänder Kunstwoche, die in die Messe Miart mündete, mit hoffnungsvollen Positionen, die gerade in schwierigen Zeiten die Bedeutung der Gemeinschaft betonen.