Nürnberger Kunstgriff
29.04. - 05.05.2016

29. April 2016 • Text von

Die Galerie Sima entführt uns diese Woche in die jungen, wilden 80er, dem Kunstverein sehen wir bei der Arbeit zu und der Malerei verpassen wir in der Kunstakademie ein Update. Wem es dann im Edel Extra zu persönlich wird, dem empfehlen wir einen entspannenden Abend bei einem Bier im Z-Bau.

Bildunterschrift: Markus Oehlen, Courtesy Galerie Sima.

Markus Oehlen, Courtesy Galerie Sima.

Immer wieder für Ausrufezeichen und verblüffende i-Tüpfelchen im Nürnberger Kulturleben sorgt Frantisek Sima in der Hochstraße. So vollbringt der ebenso gewiefte wie sympathische Galerist auch in dieser Kunstwoche wieder einen kleinen Geniestreich: Mit Markus Oehlen zeigt Sima eine starke Position der deutschen Kunst der 80er Jahre, dessen Biografie sich liest wie ein who is who der „Wilden Malerei“, vollgepackt mit Namen von großen Kollegen, Galerien und Institutionen. Was es noch reizvoller macht: Oehlens Werk wurde in Nürnberg bisher noch nie gezeigt. Dass es wirklich nur Zufall sei, welch große Namen Sima bereits in die Frankenmetropole gelockt hat, wie er selbst bescheiden behauptet, können wir fast nicht glauben. 30 Jahre erfolgreiche Galeriearbeit sprechen für sich – wir gratulieren zum Galerie-Jubiläum in diesem Jahr und freuen uns sehr auf das überfällige Frankendebüt von Markus Oehlen.

WANN: Eröffnet wird am Dienstag, 3. Mai um 19 Uhr. Die Ausstellung ist zu sehen vom 3. Mai bis 13. Juli 2016, jeweils Dienstag und Mittwoch von 17–20 Uhr und nach Vereinbarung.
WO: Galerie Sima, Hochstraße 33, 90429 Nürnberg

Installationsansicht „Nine to Five“, Kunstverein Nürnberg, 2016. Courtesy the artists; Galerie Kamel Mennour, Paris; Rodeo Gallery, London.

Installationsansicht „Nine to Five“, Kunstverein Nürnberg, 2016. Courtesy the artists; Galerie Kamel Mennour, Paris; Rodeo Gallery, London.

Auch, wenn es manchmal wünschenswert wäre, aber zerreißen kann man sich leider nicht: Ebenfalls am Dienstag Abend findet um 19 Uhr im Kunstverein Nürnberg anlässlich der aktuellen Ausstellung „Nine to Five“ von Philip Wiegard und Christodoulos Panayiotou ein Künstlergespräch mit Philip Wiegard und Direktorin Simone Neuenschwander statt. Im Kunstverein hatten die beiden Künstler Gelegenheit ein Projekt zu entwickeln, das ihr gemeinsames Interesse an Mensch, Arbeit und Ökonomie reflektiert.

WANN: Das Gespräch findet statt am Dienstag, 3. Mai 2016 um 19 Uhr. Die Ausstellung „Nine to Five“ läuft noch bis zum 22. Mai.
WO: Kunstverein Nürnberg, Albrecht-Dürer-Gesellschaft, Kressengartenstr. 2, 90402 Nürnberg

Jana Euler: „Where the energy comes from 1“, 2014, Öl auf Leinwand, 210 x 210 cm, Foto: Stefan Altenburger Photography Zürich, Sammlung Ringier, Schweiz © The artist and dépendance, Brussels.

Jana Euler: „Where the energy comes from 1“, 2014, Öl auf Leinwand, 210 x 210 cm, Foto: Stefan Altenburger Photography Zürich, Sammlung Ringier, Schweiz © The artist and dépendance, Brussels.

Nur einen Tag später sind wir schon wieder unterwegs und können uns davon überzeugen, dass auch die klassischen Medien mit der Zeit gehen: Achim Hochdörfer, Direktor des Museum Brandhorst in München, kuratierte zusammen mit Manuela Ammer (mumok, Wien) und David Joselit (Cuny, New York) die Ausstellung „Painting 2.0: Malerei im Informationszeitalter“, die bis Ende April im Museum Brandhorst zu sehen war. Nun, im Anschluss an die großartige Schau, resümiert Achim Hochdörfer über das Konzept der Ausstellung: Als Medium der Gegenwartskunst schlägt er eine grundsätzliche Reevaluierung der Malerei vor. Unter dem Aspekt „Geste und Spektakel“ wird der Frage nachgegangen, wie malerische Gestik eingesetzt wurde, um einer Spektakelkultur in der Nachkriegszeit zu begegnen. Im Anschluss an den Vortrag bleibt Zeit für Gespräch und Diskussion über die Erkenntnisse des Vortrags mit Prof. Lars Blunck und Prof. Kerstin Stakemeier.

WANN: Vortrag und Gespräch beginnen am 4. Mai um 19 Uhr.
WO: Aula der Akademie der Bildenden Künste, Bingstr. 60, 90480 Nürnberg

Plakat „Lisa Wölfel: zu persönlich“, Edel Extra, 2016.

Plakat „Lisa Wölfel: zu persönlich“, Edel Extra, 2016.

Wer sich am selben Abend noch ganz praktisch vom Zustand der zeitgenössischen Malerei überzeugen möchte, dem sei ein Besuch im Edel Extra nahegelegt. Lisa Wölfels Ausstellung „zu persönlich“ im nicht schicken aber ganz schön hippen Gostenhof handelt von der gewagten Übung, sich selbst den anderen zu präsentieren. Ob Selbstportraits auch als Selfies durchgehen oder umgekehrt, das wissen wir nicht; aber wir freuen uns, es von der anwesenden Künstlerin zu erfahren – ganz persönlich, unformatiert und aufpoliert.

WANN: Los gehts am 4. Mai um 19 Uhr. Geöffnet ist anschließend vom 5. Mai bis zum 8. Mai, jeweils 17–20 Uhr.
WO: Edel Extra, Müllnerstraße 22, 90429 Nürnberg

Ansicht des zukünftigen Biergartens im Z-Bau.

Ansicht des zukünftigen Biergartens im Z-Bau.

Ein vermutlich eher kulinarisches als kulturelles Schmankerl können wir uns an dieser Stelle nicht verkneifen: Zum Ausklang der Kunstwoche und zum Start in den Sommer freuen wir uns schon sehr auf die Eröffnung der Biergarten-Saison im Z-Bau. Das Team der wiedereröffneten Kulturstätte verspricht, man könne „Flezen und Biertrinken, Grillen und Mitgebrachtes verzehren“, ausserdem gibt es „Live-Musik, Lagerfeuer und schöne Menschen“ – na wenn das nicht vielversprechend klingt! Der Sommer ist da!

WANN: Biergartenflair gibts bei hoffentlich strahlendem Wetter ab dem 5. Mai um 14 Uhr.
WO: Z-Bau, Frankenstraße 200, 90461 Nürnberg

 

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