Wiener Kunstgriff
22.05. - 28.05.2017

22. Mai 2017 • Text von

Wir freuen uns diese Woche die Einzelausstellung von Lavinia Lanner im Loft 8 zu besuchen. Zu sehen gibt es erstmals farbige Zeichnungen, der sonst in schwarz-weiß gehaltenen Künstlerin. Im Spektakel in Wien beschäftigen wir uns am Donnerstag mit der spring.flut.  

Lavinia Lanner_fighter eraser_Loft8

Lavinia Lanner, fighter eraser, 3B-Bleistift und Buntstift auf Papier, 100 x 70cm, 2016.

Lavinia Lanner zeigt in ihrer Einzelausstellung in Wien die titelgebende, im vergangenen Jahr begonnene, Zeichenserie. Diese umfasst Papiere, welche mit Formen in blassem Buntstift grundiert wurden, auf denen unter anderem diverse gezeichnete Knoten zu sehen sind. Manche davon würden auch tatsächlich als Knoten funktionieren, während andere dies nur vorgeben und vielmehr als abstrakte Bündel oder fließende Linien zu verstehen sind. Grund für den neuartigen Farbeinsatz, der sonst in gewohnt schwarz-weißer Manier gehaltenen Zeichnungen der Künstlerin, sind die ihnen zugrunde liegenden Gegenstände aus ihrem Materialfundus.

WANN: Das Opening findet am Dienstag, den 23.05 ab 19:00 statt. 
WO: Loft 8, Wassergasse 19, 1030 Wien.

Christian Rostau, A7.

Christian Rostau, A7.

An und für sich ist eine Springflut nichts Außergewöhnliches. Bedingt durch eine besondere Erd-Mond Konstellation kann das Hochwasser etwas höher ausfallen, verläuft auch dann zumeist harmlos, es sei denn, ein Sturm kommt auf. Dann weht im wahrsten Sinne des Wortes ein anderer Wind. Doch ein Sturm muss nicht immer Gefahr und Ungemach verheißen. Setzt man jedoch einen Punkt zwischen Spring und Flut, ergibt sich eine andere Konnotation. Spring, der englische Frühling, verheißt Freude und Aufbruchsstimmung: Segel setzen! Hinter dem Punkt lauert jedoch die Flut, bereit Deiche zu brechen und allen Frohsinn hinfort zu spülen. Die Kunst darf und muss auf beiden Seiten des Punktes stehen. In der aktuellen Zeit, in der wir uns befinden, herrscht astronomisch und meteorologisch gesehen der Lenz, politisch und gesellschaftlich befinden wir uns hingegen in einem nicht immer frühlingshaften Klima. Die Arbeiten der norddeutschen Künstler Georg Juranek, Christian Ristau und Jonathan Spörke reflektieren beide Seiten des Punktes. Nicht nur ein Sturm, auch die Kunst kann die Luft, insbesondere die Gesellschaftspolitsche, läutern. 

WANN: Die Ausstellung eröffnet am Dienstag, den 25.Mai ab 19:00.
WO: Spektakel Wien Theater Café Galerie, Hamburgerstrasse 14, 1050 Wien. 

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