Münchner Kunstgriff
24.02. – 01.03.2016

24. Februar 2016 • Text von

Fucking on Business in der Au, interdisziplinäre Installationen im Hofgarten, ein Feuerwerk analer Hingabe in Bogenhausen und kleinere Wandskulpturen in der Maxvorstadt. Diese Woche gibt es Interessantes in fast jeder Ecke der Stadt.

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Bild: Olaf Metzel, Galerie Klüser

Zeitungsartikel, Bücher, Flyer oder Fotografien. Unter dem Title „SIXPACK“ zeigt die Galerie Klüser ab Donnerstag sechs Wandskulpturen kleineren Formats des Bildhauers und Professors Olaf Metzel. Nach wie vor sind aktuelle politische Themen, kulturelle Beiträge aus Architektur, Musik, Literatur und Kunst aber auch gesellschaftliche Fragen unserer Zeit der Ausgangspunkt für dessen skulpturalen Prozess. Unter Verwendung digitaler Techniken werden dann Aluminiumplatten beidseitig bedruckt und anschließend von Hand verbogen, verformt, geknickt und gefaltet. Assoziationen an geknülltes Papier sind gewollt, der manuelle Prozess des Verformens ist auch formal für die Skulptur zentral.

WANN: Die Eröffnung ist am 15. Februar ab 18 Uhr, zu sehen ist die Ausstellung bis 23. April.
WO: GALERIE KLÜSER 2,Türkenstr. 23, 80799 München

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Bild: Galerie DEBORAH SCHAMONI

Die Villa Stuck zeigt mit Hermann Nitsch eine der prominentesten Figuren der Wiener Aktionisten, die die zentrale Position des Körpers und der Körperlichkeit in ihrer Kunst anerkannten. Eine ihrer Aktionen ging als „Uni-Ferkelei“ in die Annalen der Kunstgeschichte ein und verstörte das wiener Bürgertum nachhaltig. Günter Brus, Otto Muehl, Peter Weibel und andere, allesamt mittlerweile in den Kanon der Kunst aufgenommen, drangen im Juni 1968 in den Audimax der Uni Wien ein und masturbierten, übergaben sich und defäkierten, die österreichische Bundeshymne singend, vor circa   dreitausend Studenten auf ein Pult. Die beiden amerikanischen Künstler AA Bronson und Keith Boadwee verhandeln ab Donnerstag in der Galerie DEBORAH SCHAMONI das Erbe der Aktionisten und gehen einen Schritt weiter. In einer Form der Klistier-Kollaboration präsentieren sie Bilder, deren dichte Kompositionen wortwörtlich vom Körper kommt. Getreu dem Motte „Zwei Arschlöcher sind besser als eins“ präsentieren die beiden Künstler die Produkte gemeinschaftlicher Ströme ineinander verwobener Körpersäfte, die die Leinwände durchkreuzen. Blutrot, giftgrün und braun.

WANN: Die Eröffnung findet am 25. Februar ab 19 Uhr statt, zu sehen bis zum 9. April.
WO: DEBORAH SCHAMONI, Mauerkircherstr. 186, 81925 München.

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Bild: Ola Vasiljeva, Kunstverein München

Zu den Ko-Kuratoren der neuen Ausstellung im Kunstverein werden auch die Breite und die Höhe der Türdurchgänge und Treppen. Denn sie bestimmen mit, was ins Obergeschoss kommen kann und was nicht. Alles Weitere wird Ola Vasiljeva entscheiden. Ab Freitag präsentiert der Kunstverein München die Ausstellung „You’ve got beautiful stairs, you know” der lettischen Künstlerin. Ihre künstlerische Praxis ist interdisziplinär: Skulpturen, Videos, Zeichnungen, Zines, Diashows – Sie inzeniert ihre Arbeiten als installtive Räume, die Elemnte werden dabei zugleich zu Requisiten und zu Stichwortgebern.

WANN: Die Eröffnung  findet am 26. Februar ab 19.00 Uhr statt, zu sehen bis 24. April 2016.
WO:
Kunstverein München, Galeriestraße 4, 80539 München.

Bild: Prince of Wales

Bild: Prince of Wales

Neues aus dem kleinen Kunsthaus im Hof. Der unabhängige Kunstraum Prince of Wales in der Au präsentiert ab Samstag eine frische Ausstellung. Die polnische Künstlerin Magdalena Kita zeigt unter dem Titel „Fucking on Business“ neue Arbeiten in der zweigeschossigen Waschküche für Kunst, Ästhetik und Poesie.

WANN: Die Eröffnung findet am 27. Februar ab 18.00 Uhr statt, zu sehen bis 19. März.
WO: Prince of Wales, Ohlmüllerstr. 17, 81541 München.

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