Münchner Kunstgriff
18.11. – 24.11.2015

18. November 2015 • Text von

Ein Blick hinter die grüne Tür im Kunstverein, neue Werkgruppen von Jorinde Voigt in der Galerie Klüser, Palindromschleifen von Olaf Probst bei Karin Wimmer und urbane Überlegungen im Architekturmuseum in der Pinakothek der Moderne. Diese Woche ist wirklich Abwechslung geboten!

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Bild: Torre David, Caracas/Venezuela, © U-TT, Foto: Daniel Schwartz

Den Torre David, den vertikalen Hochhaus-Slum in der Hauptstadt von Venezuela, kennen vielleicht einige aus der Serie Homeland. Das interdisziplinäre Design-Kollektiv Urban-Think Tank (U-TT) gewann mit einer aufsehenerregende Studie über diesen zweckentfremdeten Rohbau auf der Architekturbiennale in Venedig 2012 den Goldenen Löwen. U-TT verstehen sich als strategische Planer, sie analysieren die urbane Situation von Favelas und Slums und deren Verhältnis zur Stadt, ihr Ansatz ist global. Die Retrospektive „Sí / No: The Architecture of Urban Think Tank” im Architekturmuseum in der Pinakothek der Moderne zeigt ab dem heutigen Mittwoch an zwanzig Beispielen unterschiedliche Forschungsansätze, Analysen und Studien über informelle Siedlungsformen aus der ganzen Welt

WANN: Die Eröffnung findet am 18. November ab 19 Uhr statt, die Ausstellung läuft bis zum 21. Februar.
WO: Pinakothek der Moderne, Barerstrassee 29, 80333 München

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Bild: Olaf Probst, Galerie Karin Wimmer contemporary art

Wörter werden zu Zeichnungen, Buchstaben zu Palindromschleifen und Bilder können textuell gelesen werden. Ab Donnerstag zeigt die Galerie Karin Wimmer contemporary art die Einzelausstellung „Tsunami- Komplex” des Münchner Künstlers Olaf Probst. Sein künstlerisches Interesse gilt der Verwendung von Sprache, in Palindromzeichnungen, Monotypien, Radierungen und Aquarellen. Statt einer konventionellen Pinselführung wird in seinen Arbeiten eine mit Buchstaben geführte Farbspur erkennbar. Mittels einer äußerst feinen, fast nicht zu entziffernden Handschrift stößt Probst so bis zur materiellen Grenze von Zeichnung vor. Gezeigt wird eine kleine Auswahl aus Probsts umfangreichem Gesamtschaffen.

WANN: Die Eröffnung der Ausstellung ist am 19. November ab 19 Uhr, zu sehen sind die Arbeiten bis 8. Januar 2016.
WO: Karin Wimmer contemprary art, Amalienstraße 14, 80333 München.

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Bild: Jorinde Voigt, Galerie Klüser

Blattgold, Weißgold, Tinte, Tusche, Ölkreide, Pastell, Bleistift und schwarz gefärbte Federn – Die Bandbreite der Materialien in Jorinde Voigts künstlerischer Praxis ist erstaunlich, in ihren neuesten Papierarbeiten stehen zeichnerische Elemente im Vordergrund, offene Bild- und Vorstellungswelten. Die Galerie Klüser zeigt ab Donnerstag in NOW, der vierte Einzelausstellung der Künstlerin, drei neue Werkgruppen. Präsentiert werden die Serien Now, Hauro und Synchronicity – Zwischen grob und fein, abstrakt und gegenständlich, malerisch und plastisch schwebend treten skripturale Aspekte in den Hintergrund. Voigts typische Muster aus Linien, Zahlen und Schrift schaffen die Fläche für auftauchende, ausufernde und kaum zuzuordnende Gebilde aus Farben und Formen.

WANN: Die Eröffnung der Ausstellung ist am 19. November ab 18 Uhr, die Arbeiten sind bis 23. Februar zu sehen.
WO: Galerie Klüser, Georgenstraße 15, 80799 München.

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Bild: Kunstverein München

Nach der letzten schweinischen Performance „The Lesson of the Master“ des Student Art Collectives gewährt der Kunstverein München erneut einen Blick hinter die grüne Performance-Tür. Am Montag wird bei der Veranstaltung „Feminist Land Art Retreat, Two Too Serious Ladies“ unter anderem der Frage nachgegangen, was den Unterschied zwischen Schweiß und Tränen ausmacht.

WANN: Am Montag, den 23. November ab 7 Uhr, die Performance beginnt um 7 Uhr 30.
WO: Kunstverein München, Galeriestraße 4, 80539 München.

 

 

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