Hamburger Kunstgriff
17.02. – 16.03.19

18. Februar 2019 • Text von

Starre Strukturen sind der Feind der Kreativität und so widmen sich die Deichtorhallen, Feinkunst Krüger, die Barlach Halle K, das Künstlerhaus Sootbörn und die Galerie Kai Erdmann auf unterschiedliche Weise den unbegrenzten Erkenntnismöglichkeiten der Kunst.

Albert Oehlen: Schuhe, 2008 Öl, Acryl, Papier auf Leinwand 200 x 230 cm Foto: Jörg von Bruchhausen © Albert Oehlen/VG Bild-Kunst Bonn 2018

Albert Oehlen: Schuhe, 2008, Öl, Acryl, Papier auf Leinwand, 200 x 230 cm. Foto: Jörg von Bruchhausen © Albert Oehlen/VG Bild-Kunst Bonn 2018

Es wird interdisziplinär in den Deichtorhallen, es wird multimedial, es wird spannend: Die von Max Dax kuratierte Ausstellung “Hyper!” lotet die Wechselbezüglichkeit von bildender Kunst und Musik aus. Die teilnehmenden Künstler wollen bewusst die tradierten Grenzen zwischen den Disziplinen durchbrechen. Sie bedienen sich, ob nun von Seiten der Musik oder von Seiten der bildenden Kunst kommend, an den Charakteristika der jeweils anderen Gattung, lassen sich von ihnen leiten, nehmen auf sie Bezug oder verbinden beide Genres zu multimedialen Arbeiten. Über 60 internationale Künstler, darunter etablierte und aufstrebende Namen, sind an der Ausstellung und dem zugehörigen musikalischen Rahmenprogramm in der Elbphilharmonie beteiligt.

WANN:  Zur Vernissage von “Hyper!” inklusive Konzert der Band F.S.K. wird am Donnerstag, 28. Februar, ab 19 Uhr geladen. Die Ausstellung läuft dann bis zum 4. August.
WO: Deichtorhallen, Halle für Aktuelle Kunst, Deichtorstraße 1, 20095 Hamburg.

Ashkan Honavar bei Feinkunst Krüger

Ashkan Honavar bei Feinkunst Krüger

Mit “Age of Collage 2” begründet Feinkunst Krüger im März eine weitere, vielversprechende Ausstellungsreihe. Im Mittelpunkt steht die Collage als Sinnbild für ein Maximum an kompositorischer Freiheit, für die unbegrenzte Transformation des Vorhandenen, für unerschöpfliche Möglichkeiten von Materialeinsatz, Technik und Stil. International bekannte Namen wie Werner Büttner sind genauso unter den 33 ausstellenden Künstlern wie die Rising Stars der Collage-Szene. Die Ausstellung verspricht nicht weniger als die “Crème de la Crème” der internationalen Collage-Kunst – wer will da nicht dabei sein?

WANN:  Los geht es am Samstag, den 2. März, ab 20 Uhr. Danach könnt ihr die Ausstellung noch bis zum 23. März besuchen.
WO: Feinkunst Krüger, Kohlhöfen 8, 20355 Hamburg.

Ohne Titel, Acryl, Öl, Pastell und Papier auf Leinwand, 30 x 24 cm, 2019

Ohne Titel, Acryl, Öl, Pastell und Papier auf Leinwand, 30 x 24 cm, 2019

Ums Collagieren geht es auch in der Ausstellung “Schiebekabinett” in der Galerie Kai Erdmann. In seinen Arbeiten fügt Vladimír Houdek menschliche Körper und körperfremde Elemente, vorzugsweise afrikanische Masken, zu neuen, vielschichtigen Bedeutungen zusammen. Die Bezüge seiner Kunst sind vielseitig und tiefgreifend, sie reichen von Pablo Picasso über die griechische Mythologie bis hin zum Retrofuturismus. Ein passender Film ergänzt die Show.

WANN:  Kai Erdmann eröffnet am Freitag, den 1. März, ab 19 Uhr. Ihr könnt dann noch bis zum 23. März in der Kleinen Reichenstraße vorbeischauen.
WO: Galerie Kai Erdmann, Kleine Reichenstr 1, 20457 Hamburg.

Christoph Rode: Allgemeine Verunsicherung, Ölfarbe auf Leinwand, 135x155cm

Christoph Rode: Allgemeine Verunsicherung, Ölfarbe auf Leinwand, 135x155cm

Auch die Gruppenshow “Old Into New” macht es sich zur Aufgabe, Vorhandenes weiterzuentwickeln und neu zu kontextualisieren. Drei befreundete Galerien aus Kiel und Leipzig bringen dazu acht Künstler aus Deutschland, Dänemark und der Schweiz in der Barlach Halle K zusammen. Ob moderne Interpretationen der Kunst vergangener Epochen oder klassische Ausführungen zeitgenössischer Sujets – die Grenzen zwischen alt und neu werden fließend; das Spektrum künstlerischer Deutungsmöglichkeiten ermöglicht es, vermeintlich Bekanntes neu zu sehen.

WANN:  Der Startschuss fällt am Donnerstag, den 21. Februar, um 18 Uhr. Bis einschließlich Sonntag, den 24. Februar, könnt ihr dann noch bei der Pop-up-Ausstellung der Galerien Rieck, Jahn und activeART vorbeischauen.
WO: Barlach Halle K, Klosterwall 13, 20095 Hamburg.

Janus Hochgesand im Künstlerhaus Sootbörn

Janus Hochgesand im Künstlerhaus Sootbörn

Im Künstlerhaus Sootbörn widmet sich Janus Hochgesand ganz der Interaktion mit der Farbe. “Interaction of Colour” ist in Anlehnung an das gleichnamige Buch von Josef Albers eine Entdeckungsreise in die unbegrenzte Vielfalt des visuellen Ausdrucks und die Wirkungen von Farbe, die sich dem Betrachter, ganz nach seiner subjektiven Konstitution, von Moment zu Moment neu zeigen können. Für Hochgesand ist Farbe das Mittel der Wahl, um die eigene Körperlichkeit und die energetischen Zustände des Seins prozesshaft sichtbar zu machen.

WANN:  Die Ausstellung startet mit der Vernissage am Samstag, den 23. Februar, um 19 Uhr und ist dann noch bis zum 10. März zu sehen.
WO: Künstlerhaus Sootbörn, Sootbörn 22, 22354 Hamburg.

 

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