Hamburger Kunstgriff
27.9.-3.10.18

27. September 2018 • Text von

Nach dem Reeperbahn Festival ist vor dem Kunstherbst! Den Oktober läuten wir ein mit Krieg und Knigge bei 14a, der forensischen Dekonstruktion von Haushalts-Stereotypen im Pop-up-Raum Grindel und drastischen Monumentalzeichnungen von Ralf Ziervogel in der Sammlung Falckenberg.

Rachel Libeskind: Landscape of Friends and Enemies, 2018

Rachel Libeskind: Landscape of Friends and Enemies, 2018

Gleich am Donnerstagabend lohnt sich ein Abstecher nach Barmbek zum Projektraum 14a. Hier hinterfragt und dekonstruiert Rachel Libeskind unter dem Titel “War (&) Etiquette” die Verflechtungen von geschriebenen und ungeschriebenen Verhaltens-Codes mit den Strukturen unserer Gesellschaft. Dafür kontrastiert sie collagenartig Auszüge aus den militärstrategischen Schriften des preußischen Generals Clausewitz aus dem 19. Jahrhundert mit Illustrationen aus dem “Einmaleins des guten Tons” der Nachkriegszeit oder stellt Fotos der Protagonisten der US-amerikanischen Neuen Rechten Abbildungen von Dekorelementen aus dem ”New American Interior” von Tiffany’s gegenüber.

WANN: Die Eröffnung startet am Donnerstag, den 27. September ab 18 Uhr. Danach läuft die Ausstellung noch bis zum 2. November.
WO: 14a, Elligersweg 14a, 22307 Hamburg.

Patrick Becker: intra muros

Patrick Becker: intra muros

Im Pop-up-Raum Grindel durchbricht die Ausstellung „intra muros“ – Forensik der Scheinbarkeit” derweil die immer noch in diversen Köpfen verhafteten Geschlechterstereotypen von Hausfrauen und Heimwerkern. In den Acrylbildern des Hamburgers Künstlers Patrick Beckers manifestiert sich “eine Untersuchung im Mikrokosmos des Haushalts, unter dem Deckmantel schmutziger Staubtücher. Hämmern und bohren, kochen und wischen, wo es weh tut, um die Beobachtungen vom Alltäglichen zum Besonderen zu lenken.”

WANN: Die Ausstellung eröffnet am Donnerstag, den 17. September, ab 17 Uhr und läuft danach noch bis zum 14. Oktober.
WO: Pop-up Raum Grindel, Grindelallee 129, 20146 Hamburg.

 Ralf Ziervogel, Nach 20 Uhr noch weggehen, 2017 (Detail), Ink on paper, 140 cm x 276 cm, Courtesy Ralf Ziervogel, Foto: Werner Hettler © Ralf Ziervogel/VG Bild-Kunst Bonn 2018

Ralf Ziervogel, Nach 20 Uhr noch weggehen, 2017 (Detail), Ink on paper140 cm x 276 cm, Courtesy Ralf Ziervogel, Foto: Werner Bettler HQS Berlin+

Am Samstag empfehlen wir den Sprung über die Elbe zur Sammlung Falckenberg. Bis zu zehn Meter groß sind die überdimensionalen Zeichnungen des Berliner Künstlers Ralf Ziervogel, die dort in seiner bisher größten Einzelausstellung gewürdigt werden. Im Zentrum seiner Arbeiten steht immer wieder der menschliche Körper, der gefesselt, verknoten, verschränkt und in drastischen Extremsituationen dargestellt wird. 130 Werke könnt ihr in der Ausstellung in Augenschein nehmen – Zeichnungen, aber auch Videos und dreidimensionale Installationen.

WANN: Zur Eröffnung lädt man euch am Samstag, den 29. September 2018, von 12 bis 17 Uhr. Nachzügler können es gechillt angehen – danach ist noch bis 27. Januar 2019 Zeit, die Ausstellung zu sehen.
WO: Sammlung Falckenberg, Wilstorfer Str. 71, 21073 Hamburg.

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