Berliner Kunstgriff
02.04. – 08.04.19

2. April 2019 • Text von

Was genau ist Zeitgenössische Kunst? Eine Antwort mag der Vortrag von Nina Möntmann im n.b.k. geben, im KUNSTSAELE Berlin deckt Bethan Huws die Wortspiele im Werk Marcel Duchamps auf und im Haus am Lützowplatz fragt man sich, „How to enter the permanent, wenn die Welt doch nur Attrappe ist“?

Installation view Bethan Huws, Research Notes 2007-2014, Kunstmuseum Bern, 2014 Courtesy of the artist / Copyrights Bethan Huws & VG-Bild-Kunst, Bonn 2019.

„J’ai ma muse / Je m’amuse“ – in ihren Werken spielt sie, verformt, experimentiert. Für die walisische Künstlerin Bethan Huws steht die Untersuchung der Sprache als Mittel der Verständigung und der Kunst im Zentrum ihres künstlerischen Schaffens. Dieses Thema verfolgt die Künstlerin in unterschiedlichen Medien, räumlichen Interventionen und Textarbeiten und stößt dabei immer wieder an die Anfänge der Konzeptkunst, zu den Gedanken eines Marcel Duchamps. So auch in ihrer kommenden Einzelausstellung „Reading Duchamp – Research Notes 2007 – 2014“ im KUNSTSAELE Berlin. Kuratiert von Lukas Töpfer, deckt die Künstlerin die zahlreichen Mehrdeutigkeiten, Bedeutungsketten und vor allem Wortspiele auf, die nicht nur das Œuvre Duchamps charakterisieren, sondern auch ihr eigenes vieldeutiges Werk, denn „As long as you have something to say, you can say it with anything.“, wie Huws in einem ihrer Werke postuliert – wir sagen nichts wie hin!

WANN: Die Eröffnung der Ausstellung „Reading Duchamp – Research Notes 2007 –2014“ findet am Freitag, den 5. April, von 18 bis 21 Uhr statt.
WO: KUNSTSAELE BERLIN, Bülowstraße 90, 10783 Berlin.

Ausstellungsansicht There Is Fiction in the Space Between, Neuer Berliner Kunstverein, 2019, Werke von Sophie Reinhold, Eva Grubinger © Neuer Berliner Kunstverein / Jens Ziehe.

Was ist moderne Kunst? Und was macht zeitgenössische Kunst aus? Warum kann man den Begriff „modern“ für zeitgenössische Kunst nicht verwenden? Eindeutig ist, dass man die Moderne als Bezeichnung für eine Epoche versteht, die für eine zielgerichtete Bewegung des Fortschritts steht, für Erneuerung und für Avantgarde. Das Zeitgenössische hingegen ist undefiniert, offen, es gibt kein Narrativ, auf das man sich einigen könnte. Wie also lässt sich die Unterscheidung zwischen Moderne und Gegenwart in einem globalen Kontext überhaupt aufrechterhalten? Dieser und weiteren Fragen wird die Kunsthistorikerin und Professorin für Kunsttheorie Nina Möntmann in einem Vortrag über „Nostalgie für eine Zukunft – Über das polychrone Konzept des Zeitgenössischen“ im Neuen Berliner Kunstverein am Donnerstag nachgehen.

WANN: Der Vortrag findet am Donnerstag, den 4. April, um 19 Uhr statt.
WO: Neuer Berliner Kunstverein, Chausseestraße 128/129, 10115 Berlin.

Miriam Böhm, „Or the like III“, 2016, C-Print, © Miriam Böhm, Courtesy the artist and Wentrup, Berlin.

In der Kunstgeschichte handelt es sich um ein nie endendes Spannungsverhältnis – arbeitet man als Künstler getreu der Realität oder abstrakt? Und wenn man sich von der Kunst des Realismus entfernt, aber noch nicht in der Abstraktion angelangt ist, befindet sich das Werk in einer Grauzone, in einem Zwischenraum, in dem neue Maßstäbe gesetzt werden müssen? So auch in der Ausstellung „Entering, Permanent, Welt, Attrappe“, die diese Woche im Haus am Lützowplatz mit Werken von u.a. René Wirths, Johanna von Monkiewitsch und Miriam Böhm eröffnet. Die Kuratoren Andreas Koch und Peter K. Koch gehen der Frage nach, wann aus einer Abbildung Kunst wird und wann das Reale durch Überzeichnung ins Abstrakte kippt oder vielleicht zu einer Art abstrakten Hyperrealität wird.

WANN: Die Ausstellung „Entering, Permanent, Welt, Attrappe“ eröffnet am Freitag, den 5. April, um 19 Uhr.
WO: Haus am Lützowplatz (Studiogalerie), Lützowplatz 9, 10785 Berlin.

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