Berliner Kunstgriff
01.08. - 07.08.18

31. Juli 2018 • Text von

Schaut doch mal hinter die Kulissen! Der Öffentlichkeit sonst verborgene Kunsträume zeigen sich diesen Monat während des Project Space Festivals, Kunst im Untergrund der DDR feiert 60-jähriges Jubiläum und Jens Schommer zeigt Fotos von schrägen Vögeln (und Menschen).

(c) Kule, NO AMNESTY ON GENOCIDE DEUTSCHLAND, 31. August 2016. Foto: André Wunstorf

Zum vierten Mal lädt das Project Space Festival Besuchende einen Monat lang dazu ein, die unabhängige Kunstszene Berlins zu erkunden. Hierfür öffnet täglich im August ein neuer Project Space seine Türen und präsentiert eine Veranstaltung für genau einen Tag. Die Auswahl der einzelnen Kunsträume dient als Blick in verschiedene Ideen davon, wie ein solcher Raum ausgefüllt werden kann. Die gezeigten kreativen Arbeiten bewegen sich zwischen Freiheit und finanzieller Zerbrechlichkeit, zeigen kulturelle Trends und neue künstlerische Ansätze. Der Startschuss fällt am Mittwoch, den 1. August, im ACUD MACHT NEU. Hier werden zu den Tönen von DJ Sporty Jack Fotodokumentationen der letzten Ausgabe des Festivals 2016 präsentiert.

WANN: Der Eröffnungsabend wird um 19 Uhr eingeläutet. Das Festival läuft vom 1. bis 31. August. Das Programm kann hier abgerufen werden.
WO: In täglich wechselnden Project Spaces in Berlin. Die PSF Info Zentrale ist in der Galerie des ACUD MACHT NEU eingerichtet, Veteranenstraße 21, 10119 Berlin.  

U-Bahn Alex

Kunst im Untergrund / Kunst statt Werbung „Hund ist extra“, 1993, Alexanderplatz U2, Foto: Hucky Porzner

Kunst im Untergrund feiert ab dem 4. August 60-jähriges Jubiläum in der Station urbaner Kulturen in Hellersdorf. Noch während der DDR 1958 in der U-Bahnstation des Alexanderplatzes mit dem Namen „Plakate für den Frieden“ begonnen, gibt die Jubiläumsausstellung einen Einblick in 60 Jahre Kunst im Untergrund. Diese entstand aus den Bemühungen Kunstschaffender, den U-Bahnhof am Alex vom Agitationsraum für politische Propaganda in einen Ort für künstlerische Beiträge zu gesellschaftlich relevanten Themen zu verwandeln. Als seit der Wende von der  international ausgerichteter Kunstwettbewerb wird zudem gegenwärtiges Material in Form von Entwürfen zur diesjährigen Ausschreibung gezeigt, wodurch die Kontinuitäten und Brüche künstlerischer (Um-)Setzung veranschaulicht werden.

WANN: Die Eröffnung ist am 4. August um 18 Uhr und die Ausstellung läuft vom 5. August bis zum 8. September.
WO: In der Station urbaner Kulturen, Auerbacher Ring 41, 12619 Berlin
(Eingang Kastanienboulevard, neben Lebenshilfe e.V.).

Schrägr Vögel

(c) Jens Schommer, (Anna Bolika)

Vögel leben auf allen Kontinenten. Sie sind flüchtige, scheue Tiere. In seiner ersten Einzelausstellung „Berliner und andere schräge Vögel“ widmet sich Jens Schommer in über 50 Arbeiten diverseren Portraits von schrägen Vögeln. Eröffnet am 31. Juli, sind unter anderem Spatzen, Romy Haar, Henry de Winter, Bachstelzen, Hanna Schygulla und Amseln im Café Berio zu sehen. Zu 70 Prozent der queeren Community entsprungen, wollte sich Schommer in seinem Fotoprojekt von bewusst gewählten Räumen wie Studios entfernen und wählte stattdessen Orte, an denen die Protagonisten sich wohl fühlen und in ihrem Element sind. Vor allem die Bühne- vor und hinter ihr, war hierbei Ort des Geschehens. Schommer erlaubt so den Betrachtenden einen Blick auf Bilder, die sie sonst nicht wahrnehmen und bringt sie live in die Aufführung. Let the show begin!

WANN: Eröffnet wird die Ausstellung am 31. Juli und kann vom 1. August bis zum 22. September besichtigt werden.
WO: Café Berio, Maaßenstraße 7, 10777 Berlin.

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