Berliner Kunstgriff
01.08. - 07.08.17

1. August 2017 • Text von

Was tun im Sommerloch bei Regen? Einige kleine, feine Einrichtungen bleiben tatkräftig und leisten mit spannender, junger Kunst ihren belebenden Beitrag. Auch die großen Museen bleiben geöffnet und bieten mit thematischen Führungen kulturellen Input.

Lennart Rieder, ohne Titel, Courtesy of HilbertRaum

Am Freitag, den 4. August, lädt der unabhängige, von Künstlern betriebene Projektraum HilbertRaum zur Vernissage ihrer Sommerausstellung. Gezeigt werden die absurden, phantastisch anmutenden Videoarbeiten von Anna Bone, die in ihren Arbeiten ihrer weiblichen Position in der Gesellschaft nachsinnt. Lennart Rieders prozessorientierte Gemälde reflektieren das Medium der Malerei, indem sie sich klassischer Motive und Referenzen bedienen und diese in einen zeitgenössischen Kontext einbetten. Die illusionistischen Arbeiten von Michael Cherubim erkunden alternative Ansätze zur Bildfindung und brechen dabei die Oberfläche des Mediums auf. „Bliss“ – Glückseligkeit – wird verheißen.

WANN: Eröffnet wird am Freitag, den 4. August, zwischen 18 und 22 Uhr. Die Ausstellung ist nur bis zum 13. August zu sehen, also nichts wie hin.
WO: HilbertRaum, Reuterstraße 31, 12047 Berlin.

Barbara Bloom, Semblance of a House Drawers, Library, Gaming Table, 2013 – 2015, Leihgabe der Künstlerin, Galerie Gisela Capitain, Köln © Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof, SMB / Jan Windszus Barbara Bllom, Courtesy Galerie Gisela Capitain, Köln

Der Hamburger Bahnhof bietet am Sonntag, den 6. August, eine Führung durch die laufende Ausstellung „moving is in every direction“ an. Hierfür wurden Environments, Installationen und narrative Räume von hochkarätigen Künstlern wie Joseph Beuys, Fischli/Weiss, Isa Genzken und Wolfgang Tillmans zusammengetragen und miteinander in Bezug gesetzt, um die Geschichte der Installationskunst seit 1960 nachzuzeichnen. Die raumgreifenden und begehbaren Installationen können in Form eines Ausstellungsparkours aus nächster Nähe erfahren werden. Je mehr man sich auf die Gegenwart zubewegt, desto differenzierter wird auch die Definition von Räumlichkeit, da neben dem physischen Raum nun auch der Virtuelle einen Platz einnimmt. Durch die Erkundung installativer Kunst aus den letzten fünfeinhalb Jahrzehnten wird nicht nur ein Genre in seiner Fülle erschlossen, sondern auch das Potenzial der derzeitigen künstlerischen Kolonisierung der virtuellen Welt erforscht. Die Führung konzentriert sich auf die Fragen, wie mit solch skulpturalen Installationen Narrative erzeugt werden können, welche Rolle dabei der Raum selbst einnimmt und welchen Einfluss der Zuschauer auf das Gesamtensemble nimmt.

WANN: Die Führung beginnt am Sonntag, den 6. August, um 14 Uhr. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.
WO: Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, Invalidenstraße 50-51, 10557 Berlin.
WAS: Die Teilnahme ist mit Eintrittskarte kostenlos.

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